Artikel: Legau will Naturbad mit EU-Mitteln fördern lassen

30. Dezember 2002 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Dafür ist aber ein 'gewisser Modellcharakter' notwendig

Legau (fk). - Die Marktgemeinde will ihr künftiges Naturbad über das EU-Programm 'Leader plus' fördern lassen. Wie der Regionalmanager der Unterallgäuer Aktiv Gmb H, Detlef Jarosch, vor dem Marktrat ausführte, seien die Investitionskosten über 'Leader plus' aber 'nur bedingt förderbar'. Damit die Investitionen gefördert würden, bedürfe es eines gewissen 'Modellcharakters'. Jarosch könnte sich vorstellen, dass beispielsweise der 500 Quadratmeter große Granulat-Biofilter des Bades eine solche Vorbildfunktion auch für andere Kommunen haben könnte. Es komme eben ganz wesentlich darauf an, wie das ganze Vorhaben dargestellt werde und ob die 'richtigen Schlüsselworte' gewählt würden. In der Regel würden vorbereitende Studien, Beratungsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Personalkosten (in der Startphase) und Eigenleistungen (in Höhe der Maschinenring-Sätze) bis zu 50 Prozent (für produktive Investitionen nur bis zu 25 Prozent) gefördert. Etwa drei Monate nach Antragstellung ist laut Jarosch von der Regierung von Schwaben eine Entscheidung zu erwarten.

'Um einiges billiger' als das bereits vorgestellte Konzept des Legauer Naturbades ist das von Erwin Wiedermann vorgestellte Konzept: Für die gesamte Ausführung erwartet der Fachmann Kosten in Höhe von 280000 bis 300000 Euro. Wenn nur das Becken und die gesamte Technik von seiner Firma komplett erstellt würden, koste dieser Teil rund 190000 Euro. Falls die Arbeiten (unter fachmännischer Anleitung) ausgeführt würden, verringerten sich die Kosten auf etwa 104000 Euro. Hierbei werde jedoch trotzdem die gleiche Garantie übernommen. Nach der Planung soll das Naturbad 50 mal 25 Meter groß ausgebaut werden. Durch einen herausnehmbaren Steg, der das Nichtschwimmer- vom Schwimmerbecken trennt, könnte die Anlage auch für den Schulsport genutzt und auch entsprechend bezuschusst werden. Etwas unschlüssig waren sich die Markträte, was und in welcher Reihenfolge dies geschehen soll: Muss sich der Gemeinderat zuerst bei der Realisierung des Projektes festlegen? Sollen erst die Förderanträge gestellt werden oder ist erst die konkrete Detailplanung mit genauer Kostenermittlung erforderlich? Einstimmig beschloss das Gremium: Der Markt Legau übernimmt vereinbarungsgemäß seinen Zweidrittel-Anteil der Investitionsabrechnung des kirchlichen Kindergartens Maria Stern. Der Gemeindeanteil für die Sanierung der West- und Südfassade beträgt 7141 Euro. Ebenfalls einstimmig wurde für den 'testierten Jahresabschluss' des gemeindlichen Seniorenheims Sankt Vinzenz durch die Kommunale Prüfbehörde votiert, was zusätzliche Kosten von rund 6000 Euro verursache.