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Lechwerke-Beteiligung bleibt umstritten

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Lechwerke-Beteiligung bleibt umstritten

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    Oberstdorf (sme). Bei einem Info-Abend der Freien Wähler-Vereinigung (FW) Oberstdorf wurde kontrovers und parteienübergreifend diskutiert. Umstritten war, ob ein Teil des gemeindeeigenen E-Werks an das Lech-Elektrizitätswerk (LEW) verkauft werden soll, um ein gutes Investitionsklima für den geplanten Neubau der Nebelhornbahn zu schaffen. Das LEW hält die meisten Bergbahn-Aktien. Doch die Gelegenheit, die unbedingt wahrgenommen werden sollte, wie ein Diskutant urteilte, erschien anderen so, als ob der Gemeinde das Herz entrissen werden sollte. Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins, Pius Geiger, der bei den Freien Wählern das Wort ergriff, hält einen LEW-Einstieg bei der hiesigen Energieversorgungs-Gesellschaft EVO für vorteilhaft. Man habe damit einen starken Partner an der Hand, sagte Geiger, dessen Verein Minderheitsaktionär bei der Bergbahn ist. Das sieht der langjährige Chef des E-Werks, Meinrad Leis, ganz anders. Er lehnt eine Beteiligung rundweg ab. Schließlich sei das E-Werk eine der Einnahmequellen der Kommune. Der frühere CSU-Gemeinderat Franz Ohmayer, der das FW-Forum ebenfalls nutzte, sprach sogar vom Herz der Gemeinde. Nach dem Schlagabtausch der Argumente nahm der FW-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Martin Geißler, wieder das Heft in die Hand. Oberstdorf braucht die Nebelhornbahn als zentrales touristisches Angebot, sprach Geißler die Ausgangslage an.

    Über die Situation des örtlichen Krankenhauses berichtete FW-Fraktionsvize Christian Ricken. Das Krankenhaus verursacht nach seiner Darstellung einen Verlust von einer Million Euro pro Jahr. Eine Schließung ist aber nicht in Sicht, versuchte CSU-Kreisrat und Kliniken-Aufsichtsrat Manfred Baldauf die Gemüter zu beruhigen. Allein schon wegen des Tourismus könne Oberstdorf auf ein Hospital am Ort nicht verzichten, lautete der Tenor. Altbürgermeister Eduard Geyer forderte eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Kleinwalsertal. Sport- und Verwaltungs-Gmb HSelbst der Sport bot Diskussionsstoff. International schaut man bereits voller Neid auf Oberstdorf, rieb sich FW-Gemeinderat Oskar Fischer die Hände, nachdem der Umbau des Schattenberg-Skisprungstadions und der Bau des Langlaufstadions für die Nordische Ski-Weltmeisterschaft 2005 so gut gelungen seien. Doch um Einzelfragen wird noch gerungen. So muss der Gemeinderat demnächst über eine Satzung für eine neue Allgäuer Sportbetriebsgesellschaft Oberstdorf mb H befinden. Es geht um die Besitzverhältnisse und um den künftigen Betrieb der Sportanlagen. An dieser Gesellschaft, so wurde bei dem Treffen bekannt, soll der Skiclub Oberstdorf 51 Prozent halten. Jeweils 24,5 Prozent sollen bei der Marktgemeinde und einer noch zu bildenden Oberstdorfer Sport- und Verwaltungs-Gmb H liegen. Damit ist der Betrieb der Anlagen zu 100 Prozent in Oberstdorfer Hand, erklärte Reinhard Reitzner als Geschäftsführer der Nordischen Skisport Gmb H & Co KG. Diese Gesellschaft ist Bauherr der Sportanlagen.

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