Lechbruck (fis/biw). - Die Türen des Lechbrucker Hallenbads werden Ende März 2003 für immer schließen -außer die Gemeinde findet eine geeignete Badebetriebsgesellschaft. Dies beschloss der Lechbrucker Gemeinderat auf seiner vergangenen Sitzung. 'Wenn bis Ende dieses Jahres keine Lösung gefunden wird, wird sich die Schließung nicht mehr verhindern lassen', erklärte Bürgermeister Dietmar Hollmann. Das jährliche Defizit für die Gemeinde in Höhe von 200000 Euro könne nur mit Hilfe eines Partners finanziert werden. 'Die für das Bad jährlich anfallende Defizit in Höhe von 200000 Euro, kann die Gemeinde allein nicht mehr tragen', sagte Hollmann weiter. Das habe sie schließlich 20 Jahre lang getan. In erster Linie, um den Tourismus und den Fremdenverkehr im Ort anzukurbeln. 'Jetzt ist damit Schluss', sagte Hollmann. 'Man hat den Eindruck, dass sich alle die Sorgen anhören und denken: die machen sowieso weiter.' Er machte aber deutlich, dass 'es sich hier nicht nur um einen Diskussionsanstoß handelt, sondern dass es jetzt ernst wird.' Als das Hallenbad gebaut wurde, wollte sich die Gemeinde die Kosten mit dem Feriendorf und dem Campingplatz teilen. In den ersten zehn Jahren habe das auch geklappt, so der Rathauschef weiter. 'Als dann allerdings der Vorstand des Deutschen Campingclubs wechselte', so Hollmann, 'kündigte der Club der Gemeinde seine Kostenbeteiligung auf.' Die Suche der Gemeinde nach einer geeigneten Badebetriebsgesellschaft blieb bisher ohne Erfolg. Die Idee: Eine derartige Gesellschaft soll mit der Gemeinde Lechbruck zusammen das Bad führen. Wenn ein geeigneter privater Partner gefunden werde, könne man sich durchaus vorstellen, dass sich die Gemeinde an den Gesamtkosten mit 100000 Euro beteiligt, betonte Hollmann. An der Finanzierung könnten sich auch Partner aus dem Tourismusbereich beteiligten, schwebt Hollmann weiter vor. Um das Lechbrucker Bad zu retten, diskutierten die Räte auch noch andere Lösungsmöglichkeiten. Realisierbar wäre beispielsweise auch folgendes Finanzierungsmodell: Feriendorf, Campingplatz und örtliche Vermieter werfen jeweils 70000 Euro in einen Topf. Einig war sich das Gremium, dass höhere Preise für die Besucher nicht zumutbar seien. Auch wenn durch die erfreulichen Besucherzahlen die Kosten nicht gedeckt werden.
'Im Prospekt wohl nicht mehr' Weiteres 'Sorgenkind' ist das Personal des Bads. Der Großteil der Angestellten ist mehr als zehn Jahre dort beschäftigt und hat eine Kündigungsfrist von einem halben Jahr. Für die Angestellten sei jetzt schnelles und überlegtes Handeln nötig, sagte Hollmann. Auch wenn man sich einig war, dass das Bad eine Freizeitmöglichkeit für die Einheimischen, Trainingsort für die Schulkinder und ein Angebot für die Region des Auerberglandes darstelle, resümierte Hollmann: 'In unserem neuen Prospekt wird das Hallenbad wohl nicht mehr erscheinen.' Der Rat stimmte mehrheitlich für eine Schließung des Bads, sofern keine geeignete Badebetriebsgesellschaft gefunden wird.