Memmingen: Lebenshilfe wehrt sich

23. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Busrouten - Verein: Vorstandsmitglieder genießen keine Vorteile

Die Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu wehrt sich gegen den Vorwurf, dass Vorstandsmitglieder Sonderregelungen in Anspruch nehmen würden. Es stehe stets das Wohl der Kinder, der Betreuten und der Angehörigen im Vordergrund, so Geschäftsführung und Vorstand. "Wir versuchen besondere gesundheitliche Schwierigkeiten und Umstände bei der Schulbusrouten-Einteilung und -Planung zum Wohle jeder Familie angemessen zu berücksichtigen", erklären die beiden Gremien.

Die Vorwürfe kommen von der Mutter eines Kindes, das die Notkerschule besucht (wir berichteten). Sie ist der Meinung, dass die Memminger Kinder über einen unnötigen Umweg zur Schule gebracht werden. Grund dafür sei, dass die Vereinsvorsitzende aus Hitzenhofen den Vorteil genieße, dass ihr Kind als Letztes geholt werde.

Bei der Schülerbeförderung werde darauf geachtet, dass die Kinder möglichst wenig Zeit im Bus verbringen müssen, halten Lebenshilfe und Notkerschule dem entgegen. Zudem führe die Regierung eine Prüfung in Sachen Wirtschaftlichkeit bei den Busrouten durch.

In dem genannten Fall liege eine besonders schwere Behinderung eines Kindes vor. Es benötige daher eine langwierigere Versorgung als andere. "Es hat keinen Einfluss auf die Tourengestaltung gehabt, dass es sich um ein Kind eines Vorstandsmitgliedes handelt", so die Lebenshilfe.

Bei dieser Route werde das Kind eines anderen Vorstandsmitgliedes zu Beginn abgeholt. Auch dieses Kind müsse somit längere Beförderungszeiten in Kauf nehmen. Die Geschäftsführung der Lebenshilfe betont, dass der Sohn der Vorsitzenden über viele Jahre als Erster abgeholt worden sei. Auch der Vorstand stellt sich geschlossen hinter die Vorsitzende und weist die Vorwürfe als "haltlos" zurück.