"Personen über 65 Jahre fallen in der Statistik positiv auf: Obwohl sie fast 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, waren sie nur zu 9,7 Prozent an Unfällen mit Personenschäden beteiligt." Bei der Jahresversammlung der Gebietsverkehrswacht Ostallgäu Süd im Haus Hopfensee brachen der Vorsitzende Klaus Matzkat und sein Stellvertreter Rainer Lutz, beide von Beruf Polizeibeamte, eine Lanze für die oft geschmähten älteren Kraftfahrer. Als Vorsitzender der örtlichen Verkehrswacht freue es ihn besonders, dass man heuer wieder einige Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer als verdiente Verkehrsteilnehmer auszeichnen könne, betonte Matzkat.
Vor der Ehrung wurden jedoch zunächst die Formalitäten der Jahresversammlung erledigt. Vorsitzender Matzkat erinnerte an zahlreiche Aktivitäten. Er erwähnte unter anderem sechs Plakataktionen, neue Schulweghelfer in Eisenberg, beschaffte Warndreiecke zu Schulbeginn sowie die Aktion mit der Polizei Füssen "Fahr Rad - aber sicher".
In Füssen seien neue Räder für die Verkehrserziehung der Schüler über die Deutsche Verkehrswacht - dank vieler Sponsoren - angeschafft worden. Mit Füssen, Seeg, Eisenberg, Pfronten und Nesselwang sei man für fünf stationäre Jugendverkehrsschulen verantwortlich. Ein sechster Übungsplatz in Lechbruck sei in Planung.
Schärfere Gesetze unnötig
Im Zusammenhang mit der Ehrung von Kraftfahrern für 40- und 50-jähriges unfallfreies Fahren betonte Rainer Lutz in Vertretung des Leiters der Polizeiinspektion Füssen: "Die Unfallforschung einer großen Versicherungsgesellschaft hat ergeben, dass ältere Verkehrsteilnehmer kein erhöhtes Risiko im Straßenverkehr darstellen." Senioren am Steuer hätten einen weitaus geringeren Anteil am Unfallgeschehen als jüngere Fahrer. Forderungen nach schärferen Gesetzen, regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen bis hin zur Pflichtabgabe des Führerscheines beim Erreichen eines bestimmten Alters seien unbegründet, so die Experten.

Bundesweite Aktion
Verstärkte Polizeikontrollen: Aktionstag für mehr Sicherheit
Beispielsweise verursachten die über 75-jährigen Autofahrer nur einen Bruchteil der schweren Unfälle der 18- bis 24-Jährigen, die im vergangenen Jahr mit 78000 schweren Verkehrsunfällen für einen unrühmlichen Rekord gesorgt hätten.
Die Damen und Herren, die ihre Auszeichnungen für langjähriges unfallfreies Fahren entgegennahmen, hätten die Grundregeln der Teilnahme am Straßenverkehr - nämlich "ständige Vorsicht" und "gegenseitige Rücksicht" - beachtet und sich vorbildlich verhalten, betonte Lutz, ehe er die Ehrungen vornahm.