Als erste Kommune in Bayern hat Langerringen das Pilotprojekt des Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverbandes (GUVV) "Organisation und integrierter Arbeitsschutz" erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis, das Handbuch "Verbindliches Organisationsdokument mit integriertem Arbeitsschutz (VOiA)", wurde im Rathaus vorgestellt und offiziell von Bürgermeister Konrad Dobler und Geschäftsleiter Franz Wilhelm in Kraft gesetzt. An der Vorstellung nahmen auch Diplomingenieur Boris Reich, Referatsleiter des GUVV, Eduard Steck, Fachkraft für Arbeitssicherheit, sowie Betriebsarzt Dr. Florian Müller teil. "Es ist ein denkwürdiger Moment", sagte Reich. "Niemand sonst hat ein ähnliches Produkt aufzuweisen, das von den Betroffenen in der Verwaltungsgemeinschaft Langerringen aktiv und selbst erarbeitet wurde." Langerringen übernehme somit in Bayern "eine wichtige Vorreiter- und Leuchtturmfunktion", sagte er.
Das Buch ist ein Wegweiser, der bis ins Detail aufzeigt, welche Aufgaben Mitarbeiter einer Gemeinde haben - vom Bürgermeister bis zum Hausmeister - und mit wem sie zusammenarbeiten oder sich zumindest abstimmen müssen. Dahinter stecken rund zehn Jahre Arbeit. "Wir wussten anfangs gar nicht, was überhaupt entsteht", räumte Bürgermeister Dobler ein. "Wir haben Strukturen geschaffen, die uns allen helfen, die Aufgaben optimal zu erfüllen und dabei Sicherheit und Gesundheitsschutz aller Mitarbeiter zu gewährleisten", sagte Geschäftsleiter Wilhelm. Er übernahm als Arbeitsschutzkoordinator in Zusammenarbeit mit Bauhofsleiter Hans Wohlfeil die Federführung des Projekts. Das Buch stelle Regeln auf, an die sich alle halten sollen, so Wilhelm. "Jetzt geht es darum, das Schriftliche mit Leben auszufüllen."
Die VG-Versammlung und die Gemeinderäte hätten mit Beschlüssen dafür gesorgt, dass das Projekt den internen Rückenwind hatte, so Bauoberrat Reich. "Es haben alle an einem Strang gezogen", sagte er.
Der Wegweiser sei kein starres System, es sei mitarbeiterorientiert. Die Transparenz mit konkreter Darstellung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf allen Ebenen führe zu einem rationelleren Arbeiten und damit zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Abläufe, so Reich. Das Ergebnis fördere Sicherheit und Gesundheitsschutz sowie Wohlbefinden und Motivation der Mitarbeiter.