Vor 41 Jahren, am 17. Juli 1967, beschlossen die Kreisräte des damaligen Landkreises Marktoberdorf den Stausee bei Biessenhofen Bachtelsee zu nennen. Sie schlossen sich damit dem Vorschlag des Gemeinderats Altdorf an (Biessenhofen war damals ein Ortsteil der Gemeinde Altdorf).
Später genehmigte die Regierung von Schwaben die Namensgebung. Bevor es so weit war, gab es aber schon im Altdorfer Gemeinderat eine Debatte über den Namen. Dabei kursierten Vorschläge wie "Freibergsee", "Bibersee" und "Keltensee". Bürgermeister Bernhard Diller schlug Bachtelsee vor. Zur Begründung berief sich Diller auf den Bach, der am östlichen Seeufer in den Stausee mündet. Dieser Bach hieß schon damals im Volksmund Bachtel.
Biber gab es damals nicht
Für den Namen "Keltensee" konnte man sich nicht begeistern, da andere Dinge an die Kelten als Vorfahren erinnerten. Der Name "Bibersee" wurde abgelehnt, da es zu jener Zeit keine Biber am See gab (inzwischen schon).
Keine Zustimmung fand "Freibergsee", weil man eine Verwechslung mit dem Freibergsee bei Oberstdorf befürchtete. Also blieb man bei Bachtelsee und empfahl diesen Namen weiter.

Tierischer Anschlag
Biber fällt Baum an der A4 - Gehölz stürzt auf Auto
Als der Stausee anno 1960 angelegt wurde, stand die alternative Energiegewinnung schon hoch im Kurs. Denn der Stausee sollte mit seiner Wasserkraft ein Kraftwerk zur Stromgewinnung antreiben. Das Kraftwerk wurde am nördlichen Ufer erstellt mit Ablauf in die Wertach. Der Stausee umfasst 34,7 Hektar, ist 1,5 Kilometer lang und misst an der breitesten Stelle 130 Meter. Der Bachtelsee ist in den Jahren auch zum Rückzugsort für Wasservögel geworden und bei Anglern sowie zur Freizeitgebiet beliebt.
Bei mancherlei Gesprächen wurde der See als die Schokoladenseite der Gemeinde Biessenhofen bezeichnet und auch der Vorschlag gemacht, dass die Postadresse eigentlich "Biessenhofen am See" heißen müsste. Dazu kam es zwar nicht. Allerdings haben der Bachtelsee und seine Umgebung einen hohen ökologischen und ökonomischen Stellenwert.