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Artikel: Lange Liste an Mängeln

22. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Stadion Konzept für Sanierung vorgestellt - 1,2 Millionen Euro Kosten

Lindenberg | pem | In der Laufbahn klaffen Löcher, die Geländer rosten vor sich hin - das Lindenberger Stadion bietet ein trauriges Bild. "Es gibt viele Stellen, wo unbedingt eine Sanierung stattfinden sollte", beschrieb Ingenieur Rudolf Weber vom Büro AGP die Lage. Im Stadtrat stellte er ein Konzept für eine Generalsanierung des 1968 eingeweihten Stadions vor. Kosten: 1,2 Millionen Euro. Beschlossen ist in der Sache noch nichts. Erst soll im Bau- und Haushaltsausschuss geklärt werden, was machbar ist.

Mit Bildern zeigte der Planer den Zustand der Anlage. Die Liste der Mängel ist lang. Beispiel Beläge. Die Laufbahn, so Weber, "ist beinahe fertig". Sie soll komplett ersetzt, die Asphaltstellen im Stadion zumindest teilweise erneuert, beziehungsweise durch Pflaster ersetzt werden.

Der Zahn der Zeit hat auch an der Tribüne genagt. Die Treppen sollen ausgetauscht werden, was laut Weber günstiger als eine Sanierung ist. Erneuert werden könnten auch die hölzernen Sitzplätze, möglicherweise durch Einzelschalen aus Kunststoff. An den Mauern blüht der Beton aus. Auch hier ist Sanierung angesagt.

Nötig sind laut Weber auch neue Entwässerungseinrichtungen samt einem System an Regenwasserkanälen. Für den Hartplatz schließlich schlägt er eine neue Beleuchtung vor, für die Flutlichtanlage beim Rasenspielfeld nur neue Leuchten. Alles in allem summieren sich die Maßnahmen auf 1,2 Millionen Euro.

Die Sanierung käme damit erheblich teurer als die vor ein paar Jahren geplanten Maßnahmen. Im Jahr 2000 hatte der Stadtrat schon einmal eine Sanierung des Stadions beschlossen. Am Tag der Vergabe der Bauarbeiten war das Vorhaben aber auf Eis gelegt worden, aus "haushaltstechnischen Gründen", wie Bürgermeister Zeh im Stadtrat erklärte. Im Klartext: Die Gewerbesteuer war eingebrochen. Vor acht Jahren waren als Kosten 770000 Euro veranschlagt, einschließlich einer Flutlichtanlage und einer sechsten Laufbahn.

Die ist im jetzigen Plan nicht enthalten, auch eine angedachte Verlegung des Aufwärmplatzes für die Fußballer nicht.

Das Stadion wird die Räte noch einige Mal beschäftigen. Im Bau- und Haushaltsausschuss wird sich ein Teil der Räte Gedanken machen, was machbar ist. Grundsätzlich sieht Bürgermeister Zeh zwei Möglichkeiten. Wenn die Regierung die Maßnahmen als Generalsanierung einstufe und mit einem Zuschuss unterstütze, sei es wohl nötig, alles in einem Aufwasch zu erledigen. Falls die Sanierung aber nicht gefördert wird, kann sich der Rathauschef auch vorstellen, dass die Arbeiten nach Dringlichkeit abgearbeitet werden.

Helmut Böller äußerte die Hoffnung, "dass wir im nächsten Jahr einsteigen können". "Wenn nicht die ganze Sanierung, so doch die dringlichsten Dinge", formulierte er sein Ansinnen. Martin Einsle wünschte sich in jedem Fall eine Prioritätenliste. "Wir werden nicht alles stemmen können", so Einsle.

Wettkämpfe lassen sich keine mehr im Stadion abhalten, wie Dieter Wurm berichtete. Im Vorfeld der bayerischen Mehrkampfmeisterschaften habe eine Kommission auch das Stadion besucht. "Hier können wir den Wettkampf nicht machen", gab Wurm die Meinung der Fachleute wieder. Die Wettkämpfe gingen dann auf den Anlage am Schulzentrum über die Bühne.