Bundesgrenzschutz: Weitere Bebauung inakzeptabel Von Ulrich Weigel Oberstdorf/Oberallgäu (uw). Oberstdorfer Grundstückspläne haben die Kliniken Oberallgäu aufgeschreckt: Der Markt möchte das Gelände der ehemaligen Gemeindegärtnerei neben dem Hubschrauber-Landeplatz des Krankenhauses verkaufen. Gedacht ist an eine Wohnbebauung. Sollte die tatsächlich kommen, wird wohl kein Rettungshubschrauber mehr die Klinik anfliegen. Der Leiter der Bundesgrenzschutz-Fliegerstaffel Süd teilte bereits mit, ab Beginn der Bauarbeiten einen Anflug des Landeplatzes auf Dauer zu verbieten. Das Luftamt Südbayern beurteilt die fliegerische Situation in Oberstdorf als nicht optimal. Bei einer weiteren Bebauung könnten sich die Hubschrauber-Besatzung weigern, das Krankenhaus anzufliegen. Und eben das kündigt der Bundesgrenzschutz (BGS) nun an. Der Landeplatz Oberstdorf erfordere wegen der vorhandenen Hindernisse bereits einen steilen An- und Abflug, teilt BGS-Polizeidirektor Heinz-Dieter Meier in einem Brief mit. Für die Flugsicherheit sei eine weitere Bebauung inakzeptabel. Zudem ständen neue Rechtsvorschriften zum Betrieb von Hubschrauber-Landeplätzen an. Danach ist Oberstdorf schon jetzt ein kritischer Platz, der eine Ausnahmegenehmigung benötigen wird.
Die Kliniken-Oberallgäu g Gmb H hätte das Gelände gern als Reserve, um vielleicht einmal das Krankenhaus zu erweitern oder zusätzliche Parkplätze anzulegen. Damit könnte sich auch der Markt Oberstdorf anfreunden, berichtete Kliniken-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Haug dem Aufsichtsrat. Nur die Preisvorstellungen gingen weit auseinander. Wir erwarten ein günstiges Erbbaurecht, sagt Haug. Der Gemeinderat dagegen erhofft sich etwa 1,88 Millionen Mark und hatte den Verkauf heuer im Etat als Einnahme eingeplant. Über den mittlerweile beschlossenen Nachtragshaushalt ist der Verkauf heuer nicht mehr nötig und gewährt Zeit für Verhandlungen. Doch die Kernfrage bleibt. Denn einerseits könnte Oberstdorf das Geld dringend benötigen, andererseits hat die Kliniken-g Gmb H mit ihren hohen Defiziten keine Mark übrig. Keine Mark übrig Grundstücksreferent und Dritter Bürgermeister Albert Vogler sieht mehrere Möglichkeiten: Man könne das Gelände auf dem freien Markt verkaufen (Es gibt bereits Interessenten.) oder dem Klinikverbund (wenn der Preis stimmt). Dritte Alternative sei vielleicht, das Gelände zu behalten und nur gegen Erbpacht zu vergeben. Vorerst müsse man aber abwarten, wie der Gutachter-Ausschuss den Grundstückswert einschätzt und dann weiter mit den Kliniken verhandeln.