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Landesbischof ruft zu mehr Optimismus auf

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Landesbischof ruft zu mehr Optimismus auf

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    Kaufbeuren(ses). - 'Kirchen sind nicht tote Steine, sondern lebendige Quellen für die Zukunft.' Mit diesen Worten würdigte Dr. Johannes Friedrich, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, während seiner Festpredigt in der Kaufbeurer Dreifaltigkeitskirche nicht nur die Arbeit der dortigen Gemeindemitarbeiter, sondern rief auch auf, die Kirche zu nutzen, um 'Kraft und Zuversicht zu tanken'. Anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Dreifaltigkeitskirche besuchte das bayerische Kirchenoberhaupt die evangelisch-lutherische Gemeinde in Kaufbeuren. In seiner Festpredigt dankte Dr. Johannes Friedrich zunächst den Gemeindemitgliedern, die bei der Renovierung der Dreifaltigkeitskirche mit anpackten. 'Sie engagieren sich für ihre Kirche, weil Sie selbst erfahren haben, wie wichtig das Haus Gottes für Sie ist', sagte er. In unruhigen Zeiten sei die Kirche Zufluchtsort zur Orientierung. 'Es ist gut, solche Orte zu haben, um Kraft und Zuversicht zu tanken', so Friedrich. Dazu gebe es derzeit genügend Anlass.

    Friedrich: 'Der Euro ist stark wie nie, aber wir haben die höchste Arbeitslosigkeit.' Statt optimistischen Freudentaumels nach dem Mauerfall liege das Land unter einem Schleier der Depressionen. Laut Friedrich sei der Predigttext aus dem Lukasevangelium besonders realitätsnah. 'In der Tat scheinen die Kräfte des Himmels ins Wanken gekommen zu sein. Jahrhunderte lange Sicherheiten gelten nichts mehr, die Zukunft ist offen.' Er ruft dabei zu mehr Optimismus auf. Man könne durch eigene Kraft dafür sorgen, 'dass es etwas wärmer, froher, menschenfreundlicher wird bei uns'. Der Glaube an Gott spiele dabei eine bedeutende Rolle. Immer wieder habe dieser den Lauf der Welt und das Leben von Menschen beeinflusst. 'Wo sammelten sich die Menschen mit ihren Kerzen in Krisenzeiten? Es war doch in den Kirchen. Wer setzt Zeichen der Menschlichkeit in Indien, im Sudan, in Südamerika? Sind es nicht die Christen mit ihrer Kultur der Barmherzigkeit?', so Friedrich, der zudem harsche Kritik an Blutrache und Todesstrafe außerhalb der christlichen Welt übt. Die Predigttexte zum zweiten Advent seien traditionell der Endzeit gewidmet, aber auch dem Anfang, der den Christen mit ihrem Glauben geschenkt ist. 'Nach 400 Jahren Dreifaltigkeitskirche blicken Sie auf eine lange Zeit zurück, aber eben auch vorwärts, neuen Taten und neuen Zeiten entgegen', sagt der Landesbischof abschließend.

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