Sternekoch Christian Henze zu Dreharbeiten in Kaufbeurer Küchenstudio Kaufbeuren (rö). Ein kleines bisschen wird beim Fernsehen schon mal gemogelt. So ist es auch gar nicht schlimm, dass gerade kein Portwein zur Verfügung steht. Den vorhandenen Rotwein in eine Karaffe abgefüllt, die Farbe ist fast dieselbe, und schon ist 'Portwein' da. Gekocht wird ja nur für das Publikum vor den Fernsehschirmen und das hat leider ohnehin keine Möglichkeit, zu riechen und zu schmecken, was Sternekoch Christian Henze aus Probstried zaubert. Er kocht an diesem Tag für die Sendung 'Lebensart Gourmet', die alle 14 Tage mit mehreren Wiederholungen auf dem Sender ntv zu sehen ist. Vier Sendungen werden im Abstand von gut zwei Monaten im Kaufbeurer Bulthaup-Küchenstudio von Angelika Zehentner und Hans Stummer aufgezeichnet. 'Wir arbeiten super zusammen, die Atmosphäre ist hier so angenehm', lobt Regisseurin Birgit Hoyer aus Berlin die Bereitschaft des Ehepaares, für einige Stunden eine Luxusküche zur Verfügung zu stellen.
Eine Mitarbeiterin bringt eine Schüssel mit verschiedenen frischen Kräutern und eine Platte mit Koteletts, Rücken und Filets vom Lamm. Pinienkerne, gehackte Zwiebel und Gewürze stehen schon bereit. Henze, braungebrannt gerade aus dem Urlaub zurück, legt schon mal ein Filet in die Pfanne, um später bei den Aufnahmen die Produktionszeit zu verkürzen. Bis auf die Kochstelle ist der ganze Herd abgedeckt: Wenn später die Kamera draufhält, sollten keine Fettspritzer zu sehen sein. Während er noch einmal seinen Text repetiert ' Lammfleisch ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen ', drapieren die Mitarbeiter des Kamerateams und die Regisseurin das Fleisch besonders appetitlich auf einem silbernen Tablett. Die Kräuter werden mit Waser angespritzt, um auszusehen wie frisch im Morgentau gepflückt. Hier und dort wird noch ein geknicktes Hälmchen entfernt.
Letzte Absprachen
Das erste Filet wird im Ofen warmgehalten, der Herd geputzt. Inzwischen ist auch Moderatorin Kerstin Straub dazugekommen und sie und Henze treffen letzte Absprachen. 'Kerstin, wenn Du mich fragen könntest nach dem Unterschied zwischen Lamm und Schaf, kann ich das erklären', bittet Henze. Auch die Fragen, wo man Lammfleisch bekommt und wie man ein gutes Stück erkennt, sollen für das Fernsehpublikum besprochen werden. Dank der großen Scheinwerfer und des heißen Ofens ist es bereits heiß wie in einer Großküche. Gut 45 Minuten dauern die Vorbereitungen, dann wird gefilmt.
'Wir fangen mit einem Schwenk auf Kerstin und Christian an und dem Satz: Ich habe bei Fleisch mal Lust auf etwas anderes: Lamm ist da eine echte Alternative', weist Regisseurin Birgit Hoyer an. Binnen sechs, sieben Minuten bringt Henze 'Lammfilet mit Blattspinat in Balsamico-Sauce' auf den Teller. Ein letzter langer Blick in die Kamera. Das war´s. Birgit Hoyer hat auf zwei kleinen Tischmonitoren die Aufnahmen verfolgt und mit der Stoppuhr die Szenen im Computer gekennzeichnet. Es war fast alles perfekt, 'wunderbar dynamisch', nur ein paar Kleinigkeiten müssen noch einmal nachgedreht werden. Während Regisseurin und Kameraleute mit einer neuen Großaufnahme des Tellers beschäftigt sind, nutzt Moderatorin Kerstin Straub die Gelegenheit, sich beim Profi Tipps für den eigenen Haushalt zu besorgen beispielsweise erfährt sie, wie man Pfifferlinge vom Sand befreit, indem man sie in Wasser legt, das mit einigen Esslöffeln Mehl verquirlt wurde. Dann der 'Umbau' für die nächsten Aufnahmen. Auf der Speisekarte stehen heute schließlich noch Eiskreationen, mariniertes Hähnchenfilet und ein Gericht mit Lachs.
i Die Sendung wird am Samstag, 29. Juli, um 23.15 Uhr erstmals ausgestrahlt und am Sonntag 10.35 Uhr, Mittwoch 14.30 Uhr sowie am Samstag drauf um 10.15 Uhr und 16.15 Uhr wiederholt.