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Lärmklagen über Raucher vor der Tür

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Lärmklagen über Raucher vor der Tür

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    Von Heiko Wolf|Marktoberdorf/OstallgäuÜber Lärm als Nebenwirkung des Rauchverbots in Gaststätten schimpfen Bewohner der Marktoberdorfer Innenstadt zurzeit hie und da. Seitdem Raucher beispielsweise beim 'Café Aha' vor der Tür bleiben müssen, sei es dort lauter als früher, klagen Anwohner: Menschentrauben junger Gäste lärmten am Eingang. Durch auf- und zugehende Türen dringe verstärkt laute Musik auf den Stadtplatz.

    Beschwerden über laute Gäste und Partymusik, die nach draußen 'dröhnt', hört 'Aha'-Wirtin Christine Zeller nicht zum ersten Mal. 'Aber unsere Gäste führen sich zumeist anständig auf', betont sie: 'Und bei der Musik können wir nicht auf Zimmerlautstärke heruntergehen.' Schließlich seien, so Zeller, ihr 'Aha' sowie das 'Upstairs' im ersten Stock Lokale, die gerade Jugendliche in Marktoberdorf gerne frequentierten.

    Die Gastronomin räumt aber ein, dass sich mit dem Nichtraucherschutzgesetz das Lautstärke-Problem verschärft habe, da sich seitdem mehr Gäste draußen tummeln: 'Daher habe ich Verständnis für die Nachbarn.'

    Es schallt durch offene Türen und Fenster

    Laut Polizei Marktoberdorf sind nicht nur die Raucher für die Anwohner-Klagen verantwortlich. Zwar seien die Kneipen-Eingangsbereiche nun mehr frequentiert und manche Gäste 'nehmen zum Rauchen sogar ihr Getränk mit ‘raus', so stellvertretender Inspektionsleiter Alfred Immerz. Schuld an Beschwerden seien aber auch die teilweise 'zu laute Musik' sowie nicht geschlossene Türen und Fenster, durch die diese herausschalle.

    Wie Zeller verweist Immerz darauf, dass solche Beschwerden nicht neu und nur vereinzelt seien. 'Wir sind froh darüber, mit dem 'Aha' eine Art Diskothek im Zentrum zu haben, damit sich die jungen Leute abends nicht immer ins Auto setzen. Und dass es beim Feiern mal lauter wird, lässt sich nicht vermeiden', zeigt Immerz Verständnis für die Lokalbesucher. Er rechnet jedoch damit, dass die Beschwerden bei sommerlicheren Temperaturen zunehmen.

    Das befürchtet auch Barbara Blochum vom Marktoberdorfer Gasthof Hirsch. Dort sorgte in der Vergangenheit der - angeblich zu laute - Biergarten-Betrieb mehrfach für Beschwerden. Zum Rauchen gingen jedoch im Augenblick kaum Gäste nach draußen. 'Schon allein wegen der Kälte', vermutet Barbara Blochum.

    Als 'vollkommen problemlos' empfindet Hotelier Werner Sepp das Nichtraucherschutzgesetz. Schon vorher seien die meisten Gäste im Hotel Sepp Nichtraucher gewesen. 'Die Mehrheit ist froh darüber', sagt Sepp: 'Nur sehr wenige gehen zum Rauchen nach draußen.'

    Auch bei Bockbierabenden und Bällen keine Probleme

    Buchenhain-Wirtin Inge Lampl führt ihr Lokal für die Stammgäste als 'zeitweisen Raucherclub'. Da ihre Gäste zumindest nachmittags und nach dem Abendessen nicht zum Rauchen ‘raus müssten, habe sie keine Probleme mit ihren Nachbarn.

    Gastronom Xaver Ziegerer vom gleichnamigen Aitranger Gasthaus zieht nach drei Monaten Rauchverbot ebenfalls eine positive Bilanz: Beschwerden von Nachbarn über laute Raucher im Eingangsbereich gebe es keine, so Ziegerer. Selbst bei Faschingsbällen oder Bockbierabenden habe es keinen Ärger gegeben.

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