Der eigentliche Kolping-Fasching findet zwar erst wieder im nächsten Jahr statt, aber deshalb ist das Buchloer Kolpinghaus heuer keinesfalls eine narrenfreie Zone. Dafür sorgte der katholische Frauenbund, der unter dem Motto "Lachen ist die beste Medizin" einen ganzen Abend unter das Thema "Gesundheit" stellte. Geboten war eine Mischung aus Situationskomik, Kritik an der Gesundheitspolitik und viel Wortwitz.
Schon zu Beginn hatte Theresia Tröbensberger im Esoterik-Sketch als Patientin Dolora Schützenheimer-Müllerbeck mit einer herrlich verqueren Sprache die Lacher auf ihrer Seite. Geistheilerin Esoteria (Beate Schlichting) war einerseits stolz auf ihre günstige Ausbildung (Wochenend-Schnellkurs, anstatt zwölf Semester Medizin-Studium), andererseits forsch genug, für die kleinen Wehwehchen ihrer Patientin 50 Sitzungen à 50 Euro Honorar einzukalkulieren.
Ein kleiner Chor propagierte die Eigenurin-Therapie als Allheilmittel ("Nicht mehr einfach so bieseln ohne Sinn und Hintergrund") und gab dem erstaunten Publikum auch einige Gläschen zum Probieren - allerdings mit frisch gekochtem, ungesüßtem Kamillentee.
In "Das Rezept" überzeugte Genovefa Weiß als Hausdrache, weshalb die Apothekerin (Renate Horn) nur eine "terror coniungalis" diagnostizieren konnte und dem geplagten "Ehemann" (Apolonia Götzfried) "a anders Weib" verschrieb. Missverständliche Redensarten im Stil von "Wie gehts ,uns denn" wurden im Sketch "Herr Helbich im Krankenhaus" zum allseitigen Amüsement bis auf die Spitze getrieben. Eine "Pfarrer Kneipp"-Nummer nutzte der Frauenbund, um Stadtpfarrer Reinhold Lappat kurzerhand in den Genuss der Behandlungsmethoden seines legendären Wörishofer Berufskollegen kommen zu lassen. Lappat genoss es sichtlich.
Marianne Barthelmes brachte zum Abschluss der szenischen Beiträge noch einmal eine gehörige Portion Wortwitz ins Spiel und zeigte, welche Missverständnisse am Telefon aufgrund mangelnder Englisch-Kenntnisse entstehen können.
Für die musikalische Begleitung sorgten Anni Barthelmes (Akkordeon), Gertrud Steber (Gitarre) und Alfred Santjohanser (Tenorsaxophon) mit zumeist nostalgischen Melodien. Zu den verschiedenen Tanzrunden und auch zur Polonaise musste man niemanden lange auffordern. (jb)