Kempten | kpm | Herausragende katholische Kirchen gibt es im Allgäu etliche. Evangelische Kirchen dagegen führen eher ein Leben im Verborgenen - sieht man von wenigen Ausnahmen (Kempten, Kaufbeuren, Memmingen) ab. Das soll sich nun mit einem neuen Buch ändern.
Das 200-Seiten-Werk "Evangelische Streifzüge zwischen Bodensee und Königswinkel" stellt alle Kirchen und Gemeinden des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirkes Kempten vor, der die Landkreise Lindau, Ober- und Ostallgäu sowie die kreisfreien Städte Kempten und Kaufbeuren umfasst.
Es ist eine Mischung aus Kirchen- und Reiseführer geworden, den die Kemptener Pfarrerin Jutta Martin angeregt und (zusammen mit Monika Rohlmann) geschrieben hat. Herausgeber sind das Dekanat und der Allgäuer Zeitungsverlag, dessen Geschäftsführer Markus Brehm bei der Erstellung persönlich mitwirkte.
Martin und Rohlmann stellen die einzelnen Kirchen vor und reichern die kurzweiligen Texte mit interessanten kulturhistorischen Details und kleinen Anekdoten an. Neben Wissenswertem erfahren die Leser auch Kurioses. Etwa dass im Jahr 1979 Jugendliche aus dem Dekanat Kempten und aus dem afrikanischen Partnerdekanat Arusha (Tansania) gemeinsam die kleine Asante-Christus-Kapelle am Grünten bei Kranzegg gebaut haben. Zu jeder Kirche gibt es ein oder zwei Ausflugstipps mit kleinen Wanderungen, die auch mit Kindern unternommen werden können. Dabei zeigen die Evangelischen, dass sie keine Berührungsängste mit den Katholischen haben: Etliche der Ausflüge führen zu katholischen Kirchen und Kapellen.