Bad Grönenbach (fk). - Beim Gewerbeverband Bad Grönenbach hat sich mit der diesjährigen Generalversammlung ein Generationswechsel vollzogen: Angelika Göser tritt die Nachfolge des bisherigen Vorsitzenden Manfred Neumair an, der die Vereinigung seit 23 Jahren führte. Für seine großen Verdienste wurde Neumair zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit der Gründung des Gewerbeverbandes im Kneippkurort bekleidete Manfred Neumair die Führungsposition; bei der Versammlung hielt er einen Rückblick und fand klare Worte: Nach den Recherchen des Bund der Steuerzahler wurden zig Millionen 'verludert', Bayern unterhalte in Brüssel mit 29 hochbezahlten Mitarbeitern die schönste und teuerste Vertretung aller Länder und die kostspielige Verabschiedung des Memminger AOK-Direktors nach nur vierjähriger Tätigkeit sei 'eigentlich beschämend'. Im Kurort selbst habe sich die Wirtschaft 'etwas verbessert', so dass man optimistisch in die Zukunft blicken könne: Mit dem 'Flinken Fink' habe sich ein neues Unternehmen angesiedelt und drei Gewerbebetriebe hätten ihre Betriebsstätten wesentlich erweitert. Nur der Kurbetrieb 'lahmt wie überall', meinte Neumair: 'Bei uns leistet man sich immer noch, die Kurverwaltung bereits um 16 Uhr zu schließen; zahlreiche Einrichtungen vergleichbarer Orte haben bis 17 oder 18 Uhr ge-öffnet. Wenn man sich Bad nennt, muss man nachdenken, ob man damit auf dem richtigen Schiff ist.' Damit kam der scheidende Vorsitzende auf die Aktivitäten des 40 Mitglieder zählenden Gewerbeverbandes zu sprechen, der auch im vergangenen Jahr sein Hauptaugenmerk auf den Weihnachtsmarkt legte. Aus dem Erlös daraus werde schließlich die alljährliche Advents- und Weihnachtsdekoration auf dem Marktplatz und der Memminger Straße finanziert: 'Unser Weihnachtsmarkt setzt sich ganz erheblich von anderen ab; bei uns kann man nicht jeden Ramsch kaufen', betonte Neumair. Schließlich brauche man den Erfolg, denn der Adventschmuck des Marktes werde jedes Jahr teurer. Heuer habe man sich nach mehreren Gesprächen durchgerungen, den Weihnachtsmarkt gemeinsam mit den Aktivitäten im Hohen Schloss durchzuführen. Hierfür habe es jedoch nicht einhellige Zustimmung gegeben; Vorstandsmitglied Peter Eichele sei aus Protest gegen diese Entscheidung aus dem Vorstand ausgetreten. Ein voller Erfolg sei die Veranstaltung mit der Königlich privilegierten Waschhausvereinigung geworden, der Erlös in Höhe von 500 Euro kam dem Kinderhospiz zu Gute.
'Kräfte bündeln' Zweiter Bürgermeister Franz Dorn freute sich, 'dass es den Gewerbetreibenden im Bad relativ gut geht' und meinte: 'Mehr Optimismus täte dem ganzen Land gut.' Peter Käßmeyer vom Bezirksvorstand rief dazu auf, die Kräfte zu bündeln: 'Die Gewerbetreibenden Bad Grönenbachs können mittelfristig nur überleben, wenn sie in der anonymen Zeit zusammenstehen.' Der Erkheimer Unternehmer dankte Neumair: Er habe 23 Jahre lange im Gewerbeverband und 18 Jahre im Marktgemeinderat 'versucht, den Gewerbetreibenden Gehör zu verschaffen'.