Von Iris Hiltensberger |DurachUnruhig stehen die Nachwuchs-Feuerwehrmänner an der Absperrung und beobachten das Geschehen auf der Wiese am Duracher Sportplatz. Gleich, das wissen sie, wird die Gruppe der Probstrieder Feuerwehrjugend - ihre Gruppe - an den Start gerufen. Die vier Jugendlichen nehmen mit rund 570 anderen Nachwuchs-Brandschützern am schwäbischen Leistungswettbewerb der Feuerwehrjugendgruppen teil. Alle zwei Jahre findet die Veranstaltung seit 1988 statt. Zum ersten Mal wurde sie im Oberallgäu ausgerichtet.
"An Strecke Nummer eins startet jetzt die Jugendfeuerwehr Probstried, Landkreis Oberallgäu", tönt es aus dem Lautsprecher. Feuerwehr-Jugendwart Sigi Koch gibt noch ein paar Anweisungen. Dann stehen Tobias Zeller, Wolfgang Lang, Michael Kutter und Matthias Sorg parat.
Zwei Wochen lang habe sich die Mannschaft auf den Wettbewerb vorbereitet, so Koch. Jetzt gilt es, unter den Augen hunderter Zuschauer den Parcours so schnell und fehlerfrei wie möglich zu durchlaufen. Nach dem Schlauchkuppeln muss ein Leinensack mehrere Meter weit durch eine Holzöffnung geworfen werden. Sofort rennen die Jugendlichen weiter: An einem Balken müssen nun vier Stricke in einen Mastwurf-Knoten verwandelt werden. Nach zwei weiteren Halts kommen sie keuchend ins Ziel.
"Das waren 156 Sekunden." Das Klemmbrett in der Hand, erläutert Schiedsrichter Harald Bastian (FFW Dietmannsried) der Gruppe, welche Fehler sie gemacht hat: Ein Knoten war nicht fest genug, zweimal wurde die Linie überschritten, erfahren die Oberallgäuer, bevor sie zum Theorie-Teil marschieren.
Handgriffe fast synchron

300 Schüler, Lehrer und Einsatzkräfte beteiligt
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Kurz darauf ist eine weitere Oberallgäuer Gruppe aufgerufen, die Jugendfeuerwehr Fischen. In gerader Haltung, in Zweier-Reihe aufgestellt, warten Lukas Haller, Benedikt Müller, Christoph Jörg und David Lacher auf das Start-Signal. Als es an die Saugleitungen geht, wirken die Handgriffe der Buben fast synchron. Nach 169 Sekunden sind alle Aufgaben gelöst und die Fischener mit ihrer Leistung einhellig "zfrieda".
Zufrieden mit der Veranstaltung ist auch der Oberallgäuer Kreisjugendwart Hubert Speiser, der seit 6 Uhr auf den Beinen ist.
Während für die Teilnehmer das Augenmerk auf dem Parcours liegt, gibt es für die Zuschauer ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Vorführungen, eine Kindereisenbahn oder der Polizei-Simulationshubschrauber sind beliebte Anziehungspunkte.
Zu Beginn des Wettkampfs will sich Speiser nicht auf einen Favoriten festlegen - auch, weil viele, die vor zwei Jahren dabei waren, nicht mehr in der Jugend sind. Zudem zähle der olympische Gedanke. Speiser: "Dabei sein ist alles."