Gunzesried (uw). - 'Beschneiungsanlagen sind nicht schlecht für die Natur, sondern dienen eher ihrem Schutz.' Das Fazit zog gestern vor dem Umweltausschuss des Bayerischen Landkreistages der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser. Ohne Kunstschnee stünden nach den vergangenen zwei Wintern viele Anlagen vor dem Ruin. Doch mit dem künstlichen Schnee hätten sich die Betriebstage teilweise auf 100 verdoppeln lassen.
Der Umweltausschuss sprach sich dafür aus, künftig Beschneiungsgenehmigungen für mindestens zehn Jahre zu erteilen (bisher sieben). Rund ein Drittel der bayerischen Pisten liegen im Landkreis Oberallgäu. Davon werden gut zehn Prozent (137 Hektar) künstlich beschneit. Die Auswirkungen auf das Ökosystem sollten nicht überschätzt werden, betonte bei der Tagung im Oberallgäuer Gunzesried, Gottfried Mayrock, Leiter des Geschäftsbereiches Naturschutz am Landratsamt. 'Neben den Schäden durch Liftbau, Pistenanlagen und landwirtschaftliche Nutzung treten Auswirkungen der Beschneiung völlig in den Hintergrund.' Durch Kunstschnee seien keine Nachteile für die Landwirtschaft zu erwarten, eher leichte Vorteile: 'Die Vegetationsschäden durch Pistenraupen und Skifahrer gehen drastisch zurück.'