Der freischaffende Bildhauer, Maler, Grafiker, Fotograf und Videokünstler Diether Kunerth führte jetzt Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch (FDP) durch sein Atelier-Depot und seinen Skulpturengarten in Ottobeuren. Der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst war beeindruckt von der Breite des Werks und resümierte am Ende: 'Der Künstler zeigt, welche Kraft in der Region steckt.'
Vom vielseitigen Frühwerk und experimentellen Arbeiten über Holzmodelle für seine Bronzen bis hin zu rund 8000 nach Ländern gestapelten Gemälden zeigte der Künstler sein breites Schaffen. Dazu an die 9000 Drucke 'Landlightpainting', etwa 7000 Zeichnungen und Grafiken in Schubladenschränken und neue Bildbände – alles in allem geschätzte 25 000 Werke. 'In dem Umfang ist mir sonst nichts bekannt, das ist einmalig,' zeigte sich der Minister stark beeindruckt. Wissen wollte er, wie Kunerth nach Ottobeuren gekommen ist. 'Weil mir nach dem Studium in München ein Atelier zu teuer war, bin ich in meine Heimat zurückgekehrt', erklärte Kunerth.
Es freue ihn angesichts des Lebenswerkes, so Heubisch, dass ein Künstler einmal schon zu Lebzeiten ein eigenes Museum bekomme: 'Ein Künstler in seinem Umfeld, der hier gelebt hat und ein Teil der Gemeinde wird, das Ganze ist sehr stimmig.'
Das Museum sei ein Meilenstein, sagte Heubisch, sein Erfolg hänge dann aber von der Führung ab. Das von Bürgermeister Bernd Schäfer erläuterte Konzept befand der Minister als schlüssig. Neben einer Dauerausstellung mit einem Querschnitt durch Kunerths Werk sind thematische Wechselausstellungen geplant. Kunerth bringt Werke in eine Stiftung ein, ein Verein wird das Museum betreiben.
Der Vorsitzende dieses Fördervereins Kunst+Werk Diether Kunerth, Gunter Ernst, ergänzte, dass das Museum durch Veranstaltungen und Aktionen belebt und die Natur im Günztal einbezogen werden solle.
Kurzer Stopp an der Baustelle
Bau und Ausschreibungen für das 4,7 Millionen teure Museums-Projekt hätten begonnen, informierte Bürgermeister Schäfer den Gast aus München, der sich am Ende sogar noch Zeit für einen kurzen Stopp an der Baustelle nahm. Er bedauere, dass er bei der Grundsteinlegung verhindert war und freue sich nun auf die Einweihung 2014, sagte Heubisch.