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Kunst von drei Generationen

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Kunst von drei Generationen

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    Marktoberdorf(rw). - Die Eröffnung der vierten und letzten Kunstausstellung im Jahr 2002 im Künstlerhaus Marktoberdorf fand am Sonntag ein lebhaftes Echo. Hausherr Franz Schmid konnte dazu Besucher aus dem ganzen Allgäu in dem vor einem Jahr fertig gestellten Ausstellungsbau begrüßen. Beziehungsvoll erinnerte Schmid daran, wie schwer es zeitgenössische Kunst mit ihrer Umwelt habe. Ein Beispiel dafür sei der Künstler Vincent van Gogh. Der besondere Dank des Vorsitzenden der Kunst- und Kulturstiftung galt der Kuratorin Birgit Höppl für die Organisation dieser Ausstellung mit rund 70 Exponaten. Gezeigt werden Arbeiten von Arnulf Heimhofer (72) aus Burgberg und Gottfried Herrmann (95) aus Schwangau sowie drei Installationen von Ralph Heuss (31) aus München. Die musikalische Untermalung der Vernissage lieferte das Jazz-Duo Lothar Ringmeyer (Bass) und Martin Schmauch (Saxophon), das manchen Beifall erntete. Einige Erklärungen zu dieser aktuellen Ausstellung, die 'direkt an die Marktoberdorfer Sammlung schwäbischer Kunst - hier im Haus - anknüpft' gab Birgit Höppl. Gottfried Herrmann und Arnulf Heimhofer seien seit langem mit mehreren Arbeiten in Marktoberdorf vertreten und hätten beide den Johann-Georg-Fischer-Preis der Stadt erhalten. Aus Altersgründen konnte Herrmann nicht an der Vernissage teilnehmen. Ihm gehe es nicht um die Wiedergabe des Naturvorbildes, vielmehr sei ihm an der Übersetzung der Realität gelegen. Das werde vor allem an seinen Figuren deutlich, die er wie ein Mechaniker zerlegte. 'Dabei setzt seine Malerei offensichtlich bei kunsthistorischen Vorbildern an, die wir jetzt der klassischen Moderne zurechnen, allen voran Picasso', so Höppl. Mit Heuss, dem Jüngsten im Bunde, stelle sich ein Künstler vor, dessen Werke in einer zweidimensionalen Technik mit Hilfe der Photographie entstehen.

    Als Themen dienten ihm die 'Fünf Höfe' in München, ein umgebautes und saniertes Stadtviertel, in dem sich auch die neue Hypo-Kunsthalle befindet. 'Stahl' nannte er eine Arbeit nach Impressionen aus dem Ruhrgebiet und 'Heimat' heißt ein Objekt aus der Welt der Arbeit, hier in Marktoberdorf untrennbar verbunden mit den Namen Fendt und Agco. Das künstlerische Schaffen des Allgäuer Künstlers Arnulf Heimhofer würdigte einer seiner Weggefährten, Pfarrer Hermann Ehle aus Niederraunau. Der Redner beschrieb den Kirchenmaler Heimhofer, ging auf dessen Landschaftsdarstellungen ein, aber auch auf seine Porträts und Figurenkompositionen und beschrieb verschiedene Maltechniken. Heimhofers Bilder sind meist großformatig, wirken kraftvoll und erdverbunden und sprechen ihren Betrachter sehr unmittelbar an. Während eine Auswahl der Bilder von Arnulf Heimhofer im Erdgeschoss und ersten Stockwerk des Künstlerhauses ausgestellt wird, sind die Objekte von Ralph Heuss im Untergeschoss zu sehen. Die Gemälde von Gottfried Herrmann werden im Altbau Dr. Geiger-Haus gezeigt. i Die Ausstellung im Künstlerhaus läuft bis zum 6. Januar 2003, ist dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, auch am 6. Januar 2003; geschlossen ist das Künstlerhaus am 24., 25. und 31. Dezember 2002 sowie am 1. Januar 2003. Während der Ausstellung wird noch gesondert zu Lesungen und Führungen ins Künstlerhaus eingeladen.

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