Eine Reise zur Kunst unternahm die Klasse 9c der Staatlichen Realschule Obergünzburg im vergangenen Juni und nahm damit teil am Wettbewerb "Jugend interpretiert Kunst" der Deutsche-Bank-Stiftung. Begeistert kehrten die Schüler aus Duisburg vom Museum für Moderne Kunst Küppersmühle zurück, um eigene Werke zu schaffen, die sie einreichten. Am Donnerstag nun geht es zur Preisvergabe.
Im Kunstunterricht erarbeiteten sie mit ihrem Lehrer Stefan Wagner unter dem Titel "Unsere eine Welt - Komposition aus Bildern und Musik" ihren Wettbewerbsbeitrag. Dieser wird nun in Duisburg zusammen mit den Arbeiten der anderen teilnehmenden Schulen aus ganz Deutschland öffentlich gezeigt.
Ernstzunehmende Konkurrenz
"Wir sind schon ganz gespannt, welchen Platz wir belegt haben", sagt Wagner. Die Siegerehrung erfolgt durch die Kultusministerin des Landes Nordrhein-Westfalen. Der olympische Gedanke "Dabei sein ist alles" stehe im Vordergrund, so Wagner. Schließlich treten die Realschüler überwiegend gegen eine harte gymnasiale Konkurrenz an, die in der Regel mit ihren Kunstleistungskursen vertreten sind.
Die Realschüler waren vom Besuch und insbesondere der pädagogischen Führung im Museum Küppersmühle stark beeindruckt nach Obergünzburg zurückgekehrt, sagt Wagner. Sie hatten erkannt, dass für die meisten Künstler am Anfang eine Frage oder eine Idee steht, die es mit gestalterischen Mitteln der Kunst zu beantworten gilt. Es stellte sich schnell heraus, dass die meisten Schüler von den Werken A. R. Pencks sehr angetan waren. Den Schülern gefiel insbesondere, wie Penck in seinem Werk "DIS" mit zahlreichen symbolischen Mitteln den historischen Lauf einer gesamten Zivilisation nachgezeichnet und verarbeitet hat.
Vor dem Hintergrund dieser Eindrücke kam die Diskussion auf, welche große Bedeutung die Musik für die Zivilisation habe. Die Schüler kamen schnell zu der Auffassung, dass sie dies abbilden wollten. Zunächst wurden verschiedenste Musikstücke ausgewählt, die es zu "verbildlichen" galt. In Teams hatten sich die Schüler für die Gestaltung der Musikstücke auf Papier entschieden.
Sodann stellte sich die Frage, wie der "eine Welt"-Gedanke in einem Kunstwerk greifbarer gemacht werden könnte: Die Antwort lag in einer plastischen, runden Kugel, die die Welt symbolisieren sollte. Sie wurde mit weiteren Körpern (Bechern) beklebt, auf die die gleichen Motive gemalt wurden wie schon auf den Papier-Bildern.
Auf diese Weise entstand zwischen den an der Wand hängenden Bildern und dem davor schwebenden plastischen Körper eine starke Verbindung. Um das nie aufhörende Erklingen von Musik auf der Welt und den unendlichen Lauf der Zeit zu symbolisieren, wurde entschieden, dass die ausgewählten Musikstücke dem Betrachter in einer Endlosschleife präsentiert werden.