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Künftig zwei Routen Richtung Tannheimer Tal

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Künftig zwei Routen Richtung Tannheimer Tal

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    Pfronten (mar). - Auf zwei Routen soll in Pfronten künftig der Verkehr von und ins Tannheimer Tal aufgeteilt werden. Neben dem Abzweig der Achtalstraße von der B 309 soll der Öscher Weg zur zusätzlichen Anbindung an die Bundesstraße ausgebaut werden beschloss der Gemeinderat. Er forderte dabei gleichzeitig eine Aufstufung zur Staatsstraße. Hauptamtsleiter Georg Straub erinnerte im Gemeinderat an die Jahrzehnte alte Vorgeschichte. Im Jahre 1967 hätten die Tiroler Landesregierung und der Freistaat Bayern den Ausbau der Achtalstraße von Pfronten ins Tannheimer Tal verlangt. 'Die Gemeinde hat sich damals heftig gewehrt', so Straub. Nachteile habe man vor allem für den Fremdenverkehr befürchtet.

    Anschluss fehlt seit 1975 Von 1972 bis 1975 sei die Straße dann mit 95 Prozent Zuschüssen und 'riesigen Problemen' gebaut worden. Ausgebaut wurde sie aber nur bis zur Einmündung der Kienbergstraße. 'Ein Zustand, der heute noch gilt', so Straub. Damals seien mehrere Varianten für eine Umgehungsstraße diskutiert worden. Schließlich habe man sich darauf verständigt, die Achtalstraße über Steinach sowie den Öscher Weg an die B 309 anzubinden. 1976, 1986 und zuletzt 1990 war die Anbindung über Ösch bestätigt worden, für die auch ein Schallschutzgutachten erstellt wurde. Eine Aufstufung der Achtalstraße zur Staatsstraße habe der Freistaat damals abgelehnt. Inzwichen sei der Verkehr jedoch auf das Vielfache angewachsenen, so Straub. Den Verkehr zu teilen sei ein fairer Vorschlag, meinte Angelika Wohlfahrt. Zumal ohnehin für das künftige Baugebiet am Hauswang eine Erschließungsstraße nötig sei. Der geringe Anteil an den Baukosten der Achtalstraße sei der Gemeinde durch deren aufwändigen Unterhalt inzwischen teuer gekommen, betonte Dr. Otto Randel: 'Wir müssen diese Straße los werden.' Seine Frage nach Zeiträumen sei ohne prophetische Gaben nicht zu beantworten, meinte Bürgermeister Beppo Zeislmeier. Wenn ein Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sei, beginne die Klagemöglichkeit. Zweiter Bürgermeister Walter Moller appellierte an die Anwohner, einen maßvollen Ausbau des als 'Schlangenweg' bekannten Öscher Weges mitzutragen. 'Ich denke, dass diese Lösung in der heutigen Situation am ehesten für die Bürger erträglich ist.' Frank Schöllner bekundete 'Bauchschmerzen' weil nicht geklärt sei, ob der Freistaat die Straße übernehme. Dazu verwies Michael Mongella vom Ingenieurbüro IWA auf vergleichbare Fälle in anderen Allgäeur Orten. Demnach baue die Gemeinde zunächst die Straße, um sie nach der Gesamtabrechnung nach etwa acht Jahren an den Freistaat zu übergeben. Angesichts der überörtlichen Bedeutung der Achtalstraße könne sich der Freistaat nicht gegen die Übergabe wehren.

    Öscher Trasse rasch verwirklichen 'Respekt für die Steinacher, die bereit sind, einen Teil des Verkehrs zu tragen', meinte Philipp Trenkle. Er wünsche sich Ähnliches von den Öschern. Der Öscher Weg sollte nun so schnell wie möglich zumindest provisorisch aufgeweitet werden. Damit könnte er bereits im kommenden Jahr während des Ausbaus der Achtalstraße als Umleitungsstrecke dienen. Auch Josef Trenkle drängte auf einen schnellen Ausbau des Öscher Weges: 'Dann wissen die Leute, wo es lang geht.' Bürgermeister Zeislmeier bremste jedoch: 'Die Verbreiterung betrifft auch zahlreiche Privatflächen.' Als einziger Gegner der Öscher Trasse meldete sich Peter Scholz zu Wort: 'Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Öscher Weg das richtige ist für eine Staatsstraße', meinte er: 'Ich denke, es wäre besser, ihn nur fünf Meter breit auszubauen.' Karl-Otto Bertle erkannte dagegen in der Delta-Lösung noch einen weiteren Vorteil: 'Damit würden auch die Anlieger an der Bundesstraße etwas vom Verkehr entlastet, nicht nur die an der Achtalstraße.'

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