Das "Krippele luaga", der alte Brauch von nachbarlichen Besuchen im Allgäu zur Weihnachtszeit, hat in seit einigen Jahren eine neue Form gefunden: Krippenausstellungen im Dorfmuseum Pfannerhaus. 20 Krippen mit verschiedenartigen Darstellungen von Christi Geburt sind dieses Mal dort aufgebaut.
In einer russischen Krippe kann man die prächtig bemalten Figuren bewundern. Kaum ein Fleckchen Holz, das nicht von Pinsel und Farben erfasst worden ist. Sogar die Lämmer tragen bunte Farbsymbole. Oder eine Darstellung der Massai: Die Krippenfiguren aus dunklem Ebenholz tragen die traditionelle Tracht, bei den Männern nur ein Lendenschurz. Nicht nur Lämmer, Ochsen und Esel, sondern einen ganzen Zoo zeigen die Figuren aus dem Tierreich. "Auf diese Weise haben wir als Kinder im einst weltabgeschiedenen Allgäu die Tiere aus fernen Ländern kennen gelernt", erinnert sich Ausstellungsleiter Pankraz Walk, selbst über 80 Jahre alt.
Familienschätze
Krippen sind noch heute ein wertvoller Familienbesitz, sie wurden vererbt. Auch der Verein Dorfmuseum Roßhaupten besitzt solche Erbstücke: Eine Krippe vom Magnus Mang, einem der berühmtesten Roßhauptener Holzschnitzer, die 1938 entstanden ist; eine von Josef Frank, einem Postboten im Ort, der sich selbst die Schnitzkunst beibrachte.
Der Eintritt zum "Krippele luaga" im Dorfmuseum Pfannerhaus ist frei. Die Öffnungszeiten: Sonntag, 21. und 28. Dezember; Freitag, 26. Dezember; Dienstag, 6. Januar 2009 - jeweils von 14 bis 18 Uhr.
