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Krieg und Frieden beim Tag des offenen Denkmals

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Krieg und Frieden beim Tag des offenen Denkmals

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    Füssen/Eisenberg/Lengenwang (pm/rea). - Krieg und Frieden - das ist das Thema des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, der am Sonntag, 11. September, stattfindet. Dem Thema entsprechend gewählt wurden auch die Veranstaltungen im südlichen Ostallgäu: In der Stadt Füssen findet eine Stadtführung zu Kriegs- und Friedensschauplätzen statt. In der Gemeinde Eisenberg sind die Burgruinen das Ziel. In Lengenwang-Albisried öffnet die Marienkapelle ihre Pforten. In Füssen begleitet Kulturamtsleiter Thomas Riedmiller die Interessenten durch die Stadt Füssen zu den Stationen, an denen sich Kriege manifestieren - Kriege, die die Stadt heimsuchten und Opfer forderten. Die Verwüstungen, das Leid und der Tod, ausgelöst von den Kriegen, sind heute in Orte des Erinnerns gefasst. So führt der Stadtrundgang zum Kriegerdenkmal der Weltkriege, zu den Gedenktafeln das Napoleonischen Krieges bis hin zu Zeugnissen des Dreißigjährigen Krieges und der Religionskriege im 16. Jahrhundert. Der Stadtrundgang in Füssen beginnt um 14 Uhr, Treffpunkt ist der Klosterhof des ehemaligen Klosters St. Mang an der Lechhalde. Er schließt ab mit der Enthüllung der Gedenktafel zum Kriegsende 1945, die Bürgermeister Christian Gangl um 16 Uhr am Haus der Allgäuer Zeitung, Luitpoldstraße 6, vornehmen wird. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 08362/903145.

    Gedenktafel zum Kriegsende In diesem Haus der Buchdruckerei Gebrüder Keller richtete zum Ende des Zweiten Weltkriegs die Füssener Widerstandsbewegung ihre Befehlszentrale ein. Die Idee, diesen Männern zu gedenken, hatte die SPD Füssen (wir berichteten). Durch den Einsatz dieser Männer wurde die Zerstörung der Stadt durch die amerikanischen Truppen verhindert. Auf der Tafel werden keine Namen stehen. Zwar hat Rudibert Ettelt in seiner 'Geschichte der Stadt Füssen' die Parlamentärsgruppe detailliert aufgelistet. Doch, so der Beschluss im zuständigen Stadtratsausschuss, verzichtet man auf die Namen, da sich damals auch noch andere Bürger unter Lebensgefahr auf die Seite der Amerikaner geschlagen hätten, deren Namen nirgends festgehalten worden sind.

    Treffpunkt Schlossbergalm Ganz andere Kriege erlebten die Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg. Die Führung dort findet am Sonntag, 11. September, um 16 Uhr statt und führt auch ins Burgenmuseum in Eisenberg-Zell. Sachkundig leitet Dr. Joachim Zeune vom Büro für Burgenforschung die Interessenten durch die mittelalterlichen, sanierten Anlagen. Treffpunkt ist die Schlossbergalm unterhalb der Burgruinen. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 08363/94430.

    Im Besitz der Gemeinde Das dritte 'offenen Denkmal' im südlichen Landkreis Ostallgäu ist die Marienkapelle in Albisried bei Lengenwang. 1863 wurde sie von damals 75 Einwohnern erbaut. Im Dritten Reich ging sie wie alle Weilerkapellen an die Gemeinde über. Doch anhand von alten Verträgen konnten die Albisrieder nachweisen, dass die 'Marienkapelle' in den Besitz der Ortsgemeinde gehört 'seit unfürdenklicher Zeit'. Im Jahr 2000 begannen die Albisrieder mit der Renovierung - auf eigene Kosten, intensiv unterstützt vom Landesamt für Denkmalpflege. Vor einigen Wochen wurde die Marienkapelle wieder eingeweiht. Das Altarbild in dem kleinen, denkmalgeschützten Kirchlein, ist übrigens rund 350 Jahre älter als die Kapelle selbst. Es zeigt die heilige Katharina und die heilige Dorothea und stammt vermutlich aus dem Kloster St. Mang zu Füssen. Am Sonntag ist die Marienkapelle in Albisried von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 08362/9225.

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