Von Martin Frei |Buchloe"Stadtbild", das war eines der am häufigsten gebrauchten Worte bei der jüngsten Sitzung des Buchloer Stadtrates. Mit einigen Beschlüssen will das Gremium dazu beitragen, dass die Gennachstadt an etlichen Stellen schöner wird oder bleibt.
Nachdem bereits der Bauausschuss ausführlich darüber beraten hatte (wir berichteten), beschäftigte sich nun auch der Stadtrat mit dem geplanten Umbau der Kreuzung Mindelheimer Straße/Bahnhofstraße. Gleich einleitend machte Stadtbaumeister Herbert Wagner darauf aufmerksam, dass es sich dabei um eine Staats- und eine Kreisstraße handle. "Deshalb sind wir hier nicht Herr des Verfahrens", vielmehr müssten das Straßenbauamt Kempten und die Fachbehörde im Landratsamt entscheiden. Bei einer kürzlichen Besichtigungsfahrt etlicher Stadträte nach Augsburg und Bobingen sei deutlich geworden, dass auch auf relativ kleinem Raum ein zweckmäßiger Kreisel die Verkehrssituation an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen entschärfen kann.
Laut Wagner könnte in Buchloe ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 22 Meter errichtet werden, dessen Insel jedoch überfahrbar bleiben muss, um auch Lastwagen und Bussen eine Durchfahrt zu ermöglichen. Der Umbau der Kreuzung könne auch städtebaulich ein Gewinn für Buchloe sein. Denn vor allem die dann überbreite Mindel-heimer Straße könnte zurückgebaut sowie mit Grünanlagen, Fußgänger- und Radwegen versehen werden. Dafür seien auch Mittel aus den Zuschusstöpfen der Städtebauförderung zu erwarten, so Wagner.
Dieses Konzept fand bei allen Fraktionen große Zustimmung. Rudolf Grieb (UBI) betonte, dass seine Gruppierung diesen Vorschlag schon "vor Jahren gemacht" habe. Herbert Barthelmes (CSU) regte an, die Grundstückseigentümer an der Kreuzung in die Planungen mit einzubeziehen.
Josef Rid (FWV) begrüßte es, dass "der Stachus von Buchloe" in Sachen Verkehrsfluss und städtebaulicher Gestaltung verbessert wird. "Wir sind auf einem guten Weg, das Stadtbild positiv zu gestalten", meinte auch Monika Strohmayer (SPD). Geeignete Fußgängerüberwege sollten bei der Planung nicht vergessen werden, mahnte Elfi Klein (Grüne).

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Lediglich Maximilian Hartleitner (CSU) sieht den Umbau nach wie vor negativ: "Ein Kreisverkehr wird den Rückstau nur verlagern" und aus einer unübersichtlichen Kreuzung werde dann eben ein unübersichtlicher Kreisverkehr. Deshalb müsse schon weit vorher Tempo 30 gelten. Auch der Ausbau der Mindelheimer Straße ist in seinen Augen "nicht so dringend".
Außer Hartleiter stimmten am Ende alle Räte dafür, beim Straßenbauamt und beim Landkreis Antrag auf den Umbau der Kreuzung zu stellen.
Bei drei Gegenstimmen verabschiedete der Stadtrat auch eine "Satzung über die Gestaltung des Stadtbildes der Stadt Buchloe". Kernpunkt ist die bereits mehrfach diskutierte maximale Höhe von Zäunen in Stadtgebieten ohne Bebauungsplan. Um "unschöne Dinge" zu vermeiden, so Stadtbaumeister Wagner, legt die Satzung nun eine Höchstgrenze von 1,20 Meter über Gehweg- oder Straßenniveau fest. Zaunsockel dürfen maximal 20 Zentimeter hoch sein.
Positiv für das Stadtbild aber deutlich teurer als geplant war laut Wagner der Ausbau der Straße Am Graben. Wegen des ungenügenden Unterbaus der Fahrbahn kostete die Neuasphaltierung statt 20000 Euro nun 45000 Euro. Der Stadtrat genehmigte dies überplanmäßige Ausgabe einstimmig.
Ob sich die Anlieger an den Kosten beteiligen müssen, werde noch geprüft, so Bürgermeister Josef Schweinberger auf Anfrage von Franz Lang (parteilos).