Förderverein sichert finanzielle Unterstützung zu Buchloe (bkl). Im Krankenhaus St. Josef in Buchloe sollen bis Februar Hospizzimmer eingerichtet werden, in denen Schwerstkranke von ihren Angehörigen rund um die Uhr besucht und betreut werden können. Wie der Förderverein des Krankenhauses in seiner Jahresversammlung bekanntgab, will er die Ausstattung der Zimmer finanziell unterstützen. Über die Kosten ist nach Angaben der Krankenhausverwaltung noch nichts bekannt.
Zwei Räume im ehemaligen Wohnheimbereich des Buchloer Krankenhauses sollen zur Hospiz umgestaltet werden. Sie ist für Patienten gedacht, die schwer krank sind oder im Sterben liegen und die Zeit ungestört mit ihren Angehörigen verbringen wollen. "Eine Insel im Krankenhaus, in der würdiges Sterben möglich ist, erklärt Verwaltungsdirektor Berthold Sauter den Grundgedanken der Hospiz. Neben einem Krankenzimmer, das die Station mitversorgt, soll ein Begleitzimmer eingerichtet werden. Dorthin können sich die Familienangehörigen zurückziehen und übernachten.
Chefarzt Dr. Ernst Stephan, der zudem Vorsitzender des Fördervereins ist, hält die Hospiz für eine "wichtige Einrichtung. Früher seien die Menschen zu Hause im Kreise ihrer Familie gestorben", sagt er. Dies sei heute aber nur noch selten der Fall. Damit die medizinische Betreuung gesichert ist, müssten viele alte und kranke Menschen die letzten Stunden ihres Lebens im Krankenhaus verbringen. "Im Hospizzimmer können wir endlich beides unter einen Hut bringen", sagt der Chefarzt. Vor allem mit Spenden und eigener Arbeitsleistung will der Förderverein St. Josef die Ausstattung der Hospizräume finanziell und tatkräftig unterstützen. So sollen sie nicht nur mit einem Krankenbett und einer Liege für Angehörige, sondern auch mit Vorhängen, Pflanzen und Bildern ausgestattet werden. Gelder, die der Verein dafür nicht aufbringen kann, will das Krankenhaus zur Verfügung stellen. Über den Kostenumfang kann Sauter heute allerdings noch nichts sagen: "Wir müssen uns erst einmal Gedanken über die Ausstattung machen. Derzeit ist geplant, die Hospiz bis spätestens Februar zu beziehen. Die Vorsitzende des Hospizvereins Ostallgäu und Kaufbeuren, Veronika Stich, freut sich über die Entscheidung des Buchloer Krankenhauses. Die sogenannte Palliativ-Station in Kaufbeuren, eine im Krankenhaus integrierte Hospiz mit sechs Betten, sei zwar für Patienten aus dem gesamten Ostallgäu bestimmt. "Aber diese Station kann niemals alle Sterbenden auffangen", sagt Stich. Ein abgetrenntes Zimmer in "heimeliger und geschützter Atmosphäre, das Sterbenden ein Stück zuhause gibt", sollte es in jedem Krankenhaus geben, meint die Vorsitzende. "In dieser Phase brauchen Menschen dringend ihre Intimsphäre, um über Gefühle zu reden und Zärtlichkeiten auszutauschen."Im Beisein anderer Patienten kämen dabei oft Hemmungen auf. Schon seit der Gründung des Hospizvereins vor knapp fünf Jahren habe das Buchloer Krankenhaus Interesse signalisiert, ein Hopizzimmer einzurichten, sagt Stich. Bisher sei es allerdings an den räumlichen Möglichkeiten gescheitert. Der Verein will die Gennachstädter nun mit Ideen und Anregungen unterstützen.