Artikel: Krankenhaus-Förderverein: Schmalholz folgt auf Boberach

21. November 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Klaus D. Treude

Viel Lob für den scheidenden Vorsitzenden –Landrat Johann Fleschhut sieht 'gute Zukunft' für St. Josef

Der Förderverein für das Krankenhaus St. Josef in Buchloe hat einen neuen Vorsitzenden. Der bisherige zweite Vorsitzende, Alois Schmalholz, übernahm am Samstag bei der Mitgliederversammlung im Kolpinghaus das Amt von Ferdinand Boberach. Schmalholz hatte sein Einverständnis zur Wahl davon abhängig gemacht, dass der Buchloer Helmut Weiß zu seinem Stellvertreter gewählt wird. Die Versammlung folgte den Vorschlägen. Mit wenigen Veränderungen ist der alte auch der neue Vorstand.

'Lob mehr fürchten, als Tadel'

Es war der Tag des Ferdinand Boberach. Mit den Worten 'Fürchte mehr das Lob als den Tadel' dankte er jenen, die zuvor reichlich Lob über ihm ausgeschüttet hatten. Landrat Johann Fleschhut zum Beispiel oder Buchloes Bürgermeister Josef Schweinberger oder sein bisheriger Stellvertreter Alois Schmalholz. Boberach dankte jedoch auch den Ärzten am Buchloer Krankenhaus und den Patienten, die sich bewusst für eine Behandlung in St. Josef entschieden hatten. 'Es war mir eine Ehre, für das Haus zu arbeiten', bekannte der scheidende Vorsitzende.

Ohne Zweifel hat Boberach – gerade in schwierigen Zeiten – viel für das Krankenhaus getan, ihm – wie Landrat Fleschhut es ausdrückte – seinen Stempel aufgedrückt. Boberach sei, so der Landrat, einzigartig als Fördervereins-Vorsitzender und eine große Führungspersönlichkeit. Er dankte dem 71-Jährigen für dessen geradlinige, ehrliche und verbindliche Art, für seine klaren Forderungen und seine klare Meinung. Ihm sei es gelungen, auch schwierige Dinge zwar kontrovers, aber sauber zu diskutieren. Gerade in jüngster Zeit habe er da auch andere Erfahrungen gemacht. Zu alledem sei Boberach aber auch ein 'netter, sympathischer Mensch'.

Für das Krankenhaus Buchloe mit dem neuen Fördervereins-Vorstand sieht Fleschhut 'eine gute Zukunft'. Von anderen Kliniken hebe sich das Haus neben der Spezialisierung durch eine besondere Atmosphäre, durch den 'Geist von St. Josef', ab.

Auch Bürgermeister Schweinberger hat bei dem neuen Führungsduo 'keine Sorge, dass dieses Gespann den Förderverein durch schwere See bringen wird'.

Er unterstrich noch einmal Boberachs breites ehrenamtliches Engagement, lobte ihn für seinen großen Einsatz und forderte die Versammlung auf, den scheidenden Vorsitzenden mit stehendem Beifall zu ehren.

Sichtlich gerührt war Boberach durch die Ehrungen, die ihm im Namen des Fördervereins durch Alois Schmalholz zuteil wurden. Dieser ernannte ihn zum Ehrenvorstand und überreichte ihm das erste Exemplar einer liebevoll zusammengestellten einmaligen Sonderausgabe eines 'Ferdinand Boberach Magazins'. Noch als Vorsitzender hatte der Geehrte in seiner launigen Art Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr gehalten. Der Verein wuchs inzwischen auf 1585 Mitglieder aus einem großen Einzugsbereich an, nahm 20 168 Euro Mitgliedsbeiträge, viele Spenden und staatsanwaltliche Auflagen in Höhe von 1540 Euro ein, wofür sich Boberach herzlich bedankte. Der Förderverein investierte in diesem Jahr rund 39 000 Euro (seit seiner Gründung insgesamt knapp 280 000 Euro).

Gern habe sich der Verein dafür eingesetzt, die Bekanntheit des neuen Chefarztes der Inneren Abteilung, Dr. Peter Meyer, zu steigern.

Von der Vergangenheit eingeholt

Abschließend fand Boberach sehr persönliche Worte für die Krankenhaus-Situation im Verbund Ostallgäu-Kaufbeuren. Er lobte frühere Entscheidungen der Ostallgäuer Politiker für die Häuser in Buchloe, Marktoberdorf und Obergünzburg, die 550 Arbeitsplätze erhalten hätten.

Nun würden genau diese Politiker von den Folgen ihres sozialen Handelns eingeholt und zu empfindlichen Maßnahmen gezwungen. 'Es war nicht Ihre Schuld, dass Marktoberdorf geschlossen wurde. Viele Marktoberdorfer haben die Zeichen der Zeit heute noch nicht erkannt', versicherte er Landrat Fleschhut.

Boberach machte sich noch einmal für eine Spezialisierung und Patienten-Gewinnung stark und verabschiedete sich mit einem herzlichen Dankeschön an alle, mit denen er in seiner Amtszeit zusammenarbeiten durfte.