Artikel: Kopfläuse nichts Außergewöhnliches

19. Dezember 2002 20:30 Uhr von Allgäuer Zeitung

Landratsamt, Schulen und Kindergärten beruhigen Eltern

Jengen/Ostallgäu (ml). Das Vorgehen des Landratsamtes nach dem Auftreten von Kopfläusen in der Jengener Grundschule und den Kindergärten in Beckstetten und Weinhausen beklagte eine Mutter am BZ-Lesertelefon. Bisher habe keine Untersuchung durch die Behörde stattgefunden, stattdessen seien Informationsbroschüren verteilt worden. 'Das Auftreten von Kopfläusen in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche ist nichts Außergewöhnliches', erklärt dagegen Dr. Frank Glogger von der Abteilung Gesundheitswesen. Die Krabbeltiere seien nicht unbedingt ein Hinweis auf Unsauberkeit, heißt es beim Landratsamt. Jeder Mensch könne trotz bester Körperpflege und täglicher Haarwäsche befallen werden, erklärt Glogger. Und er betont: Untersuchungen werden erst bei starkem Befall durchgeführt. 'Falls zahlreiche Kinder betroffen sind, können sie durch unsere Mitarbeiter vor Ort untersucht werden.' Eine Behandlung müsse jedoch durch den Haus- oder Kinderarzt erfolgen. Bei vereinzeltem Auftreten von Läusen seien die Hauptaufgaben der Gesundheitsabteilung die Beratung der Schulen und Kindergärten sowie der Kontakt zu den betroffenen Familien. Die Verantwortung für die korrekte Behandlung liegt laut Glogger bei den Eltern. Dies bestätigt auch Helmut Unglert, Schulleiter in Jengen: 'Jedes Elternteil muss sich in so einem Fall um sein Kind kümmern. Die Eltern müssen in die Verantwortung genommen werden.

' Er fügt hinzu: 'Es gab hier drei Kinder mit Kopfläusen, das wurde auch gemeldet.' Die Kinder seien behandelt worden und könnten wieder am Unterricht teilnehmen. Das Anliegen des Landratsamtes sei, keine Panik zu verursachen. Deshalb habe auch keine Untersuchung der Schüler durch die Behörde stattgefunden. Dass es vereinzelte Kopflaus-Fälle in ihren Kindergärten gibt, bestätigen auch die Leiterinnen Isolde Schmid (Beckstetten) und Karin Meier (Weinhausen). 'Gerade in letzter Zeit gab es bei uns fünf Fälle, sie waren aber nicht gravierend', so Schmid. Zwei Kinder seien zur Zeit noch zu Hause, drei könnten den Kindergarten inzwischen wieder besuchen. 'Wir hoffen, dass wir das über Weihnachten in den Griff bekommen', ergänzt die Leiterin. Im Weinhausener Kindergarten hat Karin Meier nur einen einzigen aktuellen Fall entdecken können. 'Es gibt immer wieder vereinzelte Fälle, so auch bei uns.' Dies sei jedoch kein Grund zur Beunruhigung, man dürfe solche Vorkommnisse nicht aufbauschen. 'Wenn die Kinder im gemeinsamen Schulbus fahren, kann so etwas immer passieren.' Beide Kindergarten-Leiterinnen bestätigen: 'Die Behandlung ist in solchen Fällen Sache der Eltern.' Grundschulleiter Unglert betont abschließend: 'Wichtig ist vor allem, die betroffenen Kinder auf keinen Fall auszugrenzen oder in Panik zu verfallen.' i Die Abteilung Gesundheitswesen des Landratsamtes bietet Eltern betroffener Kinder an, sich bei persönlichen Fragen unter der Telefonnummer 08342/911-0 (Zentrale) an die Behörde zu wenden.