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Konrad Elser: Musikalischer Dauerlauf

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Konrad Elser: Musikalischer Dauerlauf

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    AZ-Interviews: Lübecker Professor zum 10. Mal beim Oberstdorfer Musiksommer ­ Kolja Lessing feiert dagegen sein Debüt. Von unserem Mitarbeiter Manuel Stangorra Oberstdorf Er feiert in diesem Jahr ein Jubiläum, der Oberstdorfer Musiksommer. Zum zehnten Mal findet er heuer von 25. Juli bis 15 August vor allem in Oberstdorf, aber auch in anderen Städten des Allgäus statt. Im Vorfeld dieses Klassik-Festivals hat sich unserer Zeitung mit einem Dozenten der ersten Stunde unterhalten: Konrad Elser, Professor für Klavier in Lübeck. Sowie mit einem Professor, der das erste Mal ins Allgäu kommt: Kolja Lessing.

    Frage: Herr Elser, was treibt Sie immer wieder an, nach Oberstdorf zu kommen?

    Elser: Die komprimierte Arbeit mit neuen Studenten ist für mich eine große Inspiration. Der Kurs gleicht einem musikalischen Dauerlauf, bei dem ich in kurzer Zeit konzentriert mit den jungen begabten Menschen arbeite und immer wieder neue, interessante Erfahrungen sammele.

    Was ist das Besondere für Sie am Oberstdorfer Musiksommer?

    Elser: Ohne anderen Festivals etwas absprechen zu wollen, hat Oberstdorf neben der einzigartigen Umgebung eine ganz besondere Atmosphäre. Was meiner Meinung nach wesentlich dazu beiträgt, ist das 'Wir-Gefühl': das Miteinander von Dozenten, Kursteilnehmern, Leitung, Organisatoren bis hin zum Hausmeister der Schule.

    Sie unterrichten seit 1992 als Professor für Klavier eine Solo-Klasse an der Musikhochschule Lübeck. Kommen Ihre Studenten im Sommer ins Allgäu und vertiefen die Semesterarbeit? Oder welche Zielgruppe von Pianisten wollen Sie ansprechen?

    Elser: Selbstverständlich kommen auch Studenten aus meiner Klasse zu den Kursen. Doch sollten die eigentlich in den Semesterferien das Studienangebot ihrer Hochschulen erweitern und mit anderen Lehrern arbeiten. Darin liegt der Schwerpunkt und eigentliche Sinn der Kurse. Zusätzlich werden andere Dozenten und ich Schüler aus der Region Allgäu unterrichten.

    Wie gestalten Sie die Unterrichtsstunden?

    Elser: Das ist sehr unterschiedlich. Es hängt natürlich vom jeweiligen Teilnehmer ab. Selbstverständlich werden die einstudierten Werke behandelt. Nach dem ersten Vorspiel muss ich entscheiden, welche technischen oder musikalischen Aspekte herausgegriffen werden, um eine weitere Entwicklung anzustoßen. Ganz nebenbei soll möglichst rasch ein offenes Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler entstehen.

    Haben Sie bevorzugte Komponisten, gar spezielle Werke, die Sie Ihren Schülern am liebsten vermitteln?

    Elser: Für Lieblingskomponisten oder gar -werke könnte ich mich nicht entscheiden. Die Klavierliteratur ist ein weites Feld, das kaum jemand ganz überblickt. Selbst ich entdecke immer wieder Neuigkeiten. Viele Pädagogen konzertieren regelmäßig. Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, selbst hin und wieder auf dem Podium zu stehen?

    Elser: Ohne Frage ist es für die Vermittlung im Unterricht von Vorteil, wenn der Lehrer die Werke selbst im Konzert gespielt hat.

    Nutzen denn nach dem Oberstdorfer Musiksommer Talente die Chance, zu Ihnen nach Lübeck an die Musikhochschule zu wechseln?

    Elser: Das ist schon mehrfach vorgekommen. Kurse bieten die ideale Möglichkeit, neue Lehrer kennenzulernen. Konrad Elser

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