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Kompostwerk in Schlatt wird zur Biogasanlage

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Kompostwerk in Schlatt wird zur Biogasanlage

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    Kompostwerk in Schlatt wird zur Biogasanlage
    Kompostwerk in Schlatt wird zur Biogasanlage Foto: beckmann

    Kempten | sf | Energie aus Gartenabfällen und Biomüll will nächstes Jahr der Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten (ZAK) in Schlatt gewinnen. In dem kleinen Weiler an der nördlichen Stadtgrenze von Kempten betreibt der ZAK eine Kompostieranlage. Die soll jetzt für 5,8 Millionen Euro in eine Biogasanlage umgerüstet werden.

    12 000 bis 13 000 Tonnen Biomüll und Grünabfälle werden pro Jahr in Schlatt angefahren. 'Mit der neuen Anlage sollen es dann 15 000 bis 18 000 Tonnen sein', erläuterte ZAK-Geschäftsführer Karl-Heinz Lumer in der Verbandsversammlung. Denn dann könne mehr und schneller verarbeitet werden.

    Bisher bleibt vor allem im Herbst und Frühjahr der Rasen- und Baumschnitt länger liegen, bis er in den Kompost eingemischt werden kann. Dabei, so gibt ZAK-Pressesprecher Christian Oberhaus zu, entwickelt sich mitunter auch der unangenehme Geruch, über den die Anwohner klagen. Das soll mit der neuen Anlage besser werden, weil der Grünschnitt schneller verarbeitet werden kann.

    Die Umrüstung in eine Biogasanlage nimmt die belgische Firma 'Organic Waste Systems' vor. Das Unternehmen aus Gent gab mit 5,8 Millionen Euro das günstigste Angebot unter den drei Spezialfirmen ab, die sich an der Ausschreibung beteiligten. Der Beginn der Bauarbeiten ist für nächstes Frühjahr geplant, in Betrieb soll die Anlage Ende 2008 gehen.

    Gär-Reaktor und Kraftwerk

    Das Verfahren, nach dem die Biogasanlage arbeitet, nennt sich laut Lumer 'Trockenfermentation'. Errichtet wird dafür ein Gär-Reaktor und ein Gasspeicher sowie eine Nachrotte im bestehenden Kompostwerk. Außerdem vervollständigt ein Blockheizkraftwerk das System. An Energie werden Strom und Wärme erzeugt. Ein Teil davon wird gleich wieder in der Anlage eingesetzt.

    Ein weiterer Teil soll an Abnehmer in der Umgebung geleitet werden. Dafür komme laut Lumer eine große Gärtnerei in direkter Nachbarschaft in Frage. Die gelieferte Wärme könnte in der Gärtnerei den derzeitigen Jahresverbrauch von 100 000 Liter Heizöl ersetzen.

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