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Komische Fragen an Bayerns Lern-Elite

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Komische Fragen an Bayerns Lern-Elite

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    Von Richard Mayr Kaufbeuren - Schon dem Leiter der Gymnasialabteilung im bayerischen Kultusministerium, Dr. Peter Müller, ist aufgefallen, dass das Kaufbeurer Jakob-Brucker-Gymnasium regelmäßig hervorragende Abiturienten hervorbringt. Zwei seiner Absolventen gehörten abermals zu den 15 Schülern im Freistaat, die für die Aufnahme in das Maximilianeum geprüft wurden. Felix Wobst (19) wurde in die Stiftung für Hochbegabte aufgenommen. Stefanie Wind (20) wartet noch auf die Post vom Ministerium, und das wertet sie als schlechtes Zeichen. Die Aufnahmeprüfung für das Maximilianeum fand an einem rechteckigen Tisch im Kultusministerium statt. Die beiden Kaufbeurer sahen sich dort etwa einem Dutzend Lehrer gegenüber. 'Eine Prüfungssituation, der man gewachsen sein muss', berichtet Stefanie Wind. Die Fragen beschränkten sich dabei nicht nur auf den Abiturstoff. 'Es waren teilweise komische Fragen, die man nicht erwartet', so Wind. Felix Wobst musste zum Beispiel beantworten, ob man im freien Fall die Schallmauer durchbrechen kann. Er wurde aufgenommen, Stefanie Wind hat bis jetzt noch keine Post bekommen und das bedeutet nichts Gutes, da die Absagen nicht von der Stiftung, sondern über das Ministerium verschickt werden. Doch die Mühlen der Behörde mahlen langsamer. 'Ich habe die Hoffnung schon aufgegeben', sagt sie.'Für mich ist es eine Riesenüberraschung', sagt Wobst. Das Lernen, das die meisten Abiturienten bereits vor acht Wochen einstellten, hat sich ausgezahlt. 'Ich hatte Angst, dass in die Bewertung einfließt, dass in den vergangenen beiden Jahren schon zwei aus Kaufbeuren genommen wurden', berichtet Wobst. In seinen Bewerbungsunterlagen konnten die Juroren sehen, dass er sich neben dem Unterricht umfangreich für seine Schule engagierte: zwei Jahre lang als Schülersprecher, mehrere Jahre als Sprecher in der preisgekrönten Multimediagruppe des Gymnasiums. Der Kaufbeurer war ein Schüler, der nicht Tag und Nacht lernte. 'Vor einer Klausur wurde ein Nachmittag gebüffelt', erzählt der 19-Jährige. Begabung, Fleiß, ein gutes Gedächtnis und Ehrgeiz hätten das sehr gute Zeugnis wohl zustande gebracht.

    Nicht nur Hochbegabte profitieren Heinz-Peter Kempf, der Direktor des Jakob-Brucker-Gymnasiums, ist stolz und hocherfreut, dass schon wieder ein Schüler seiner Schule aufgenommen wurde. In den vergangenen beiden Jahren gelang dies Benedikt Strauß und Alexander Chasklowicz. Das Hauptverdienst für diese Leistungen sieht er bei den Schülern. 'Gleichzeitig zeigt es aber auch, dass es eine gute Förderung am Gymnasium gibt', so Kempf. Und das biete die Schule nicht nur den Hoch begabten.

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