Ihr "Kind", die Königsgala, ist längst zu einer festen Persönlichkeit herangewachsen, die aus dem Königswinkel wohl nicht mehr wegzudenken ist. Und so freuten sich die "Eltern" Janet Marie Chvatal und Marc Gremm, dass diese Musical-Veranstaltung zu König Ludwigs II. Geburtstag auch bei der Premiere im Kurhaus Schwangau rund 500 Besucher aus nah und fern anzog.
Diese sollten auch heuer ein herausragendes musikalisches Ereignis erleben und gleichzeitig die CD "Bella Notte Riserva" von Chvatal und Gremm kennenlernen. Tosender Beifall für Nachwuchs
Nicht nur die beiden bereiteten ihrem Publikum einen abwechslungsreichen Abend, sondern auch ihre Gäste Nils-Holger Bock, Axel Herrig sowie Stefanie Kuhn und Markus Vogler von "Wir 18". Mit Melodien aus "Elisabeth" begann der Abend. Diese wurden ebenso lautstark beklatscht wie Bocks "Wie kann ich sie lieben?" oder Herrigs "Kommissar". Schließlich feierte er in Wien Riesenerfolge als "Falco". Marc Gremms Baritonstimme kam bei "Sterne" aus "Les Misérables" voll zur Geltung. Ihm und seiner Partnerin Janet Marie Chvatal ist es ein dringendes Anliegen, junge Künstler aus der Region zu unterstützen. Stefanie Kuhn dankte es mit einem starken "The Winner Takes it All", Markus Vogler mit glasklarem Tenor und Musik aus "Starlightexpress".
Tosender Applaus war ihr Lohn, ehe Melodien aus dem "Phantom der Oper" den ersten Teil des Abends beschlossen. Im zweiten Teil waren vornehmlich Melodien aus "Ludwig²" zu hören: die Schattenmann-Arie mit Nils-Holger Bock, "In Palästen geboren" mit Janet und Marc oder die "Rosenkavaliere" mit Janet Chvatal in einer neuen Fassung. Unvergessen auch das "Freundschaftsduett" von Graf Dürckheim und König Ludwig, damals wie heute interpretiert von Bock und Gremm. Fast schon Wehmut legte sich über die Zuhörer - und viele wünschten sich das Musical "Ludwig²" zurück.
Doch mit Hits von Udo Jürgens holte Axel Herrig das Publikum vorübergehend aus den Ludwig-Träumen zurück, nicht alltäglich dabei der Refrain "Aber bitte mit Sahne" als Koloratur von Janet Chvatal. Sehr dramatisch wurde es bei "Diese Stunde" aus "Jekyll&Hyde" (Gremm) und "Unstillbare Gier" aus "Tanz der Vampire" (Bock).
"Ludwig²" unvergessen
Am Ende kehrte die Königsgala noch einmal zu "Ludwig²" zurück. Und damit dankte Janet Marie Chvatal auch besonderen Menschen wie Sponsor Max Kühne oder Anna Maria Gräfin von Pocci, "die nun wie auch König Ludwig sicher oben auf einer Wolke sitzt und zuhört". Kaum war der letzte Ton von "Kalte Sterne" verklungen, erhob sich das Publikum dankbar zu einem nicht enden wollenden Applaus. Und dass das Festspielhaus in diesem Jahr für die Königsgala nicht zur Verfügung stand, machte das Kurhaus Schwangau schnell vergessen. (wgö)