Kirchenrenovierung "Mariä Himmelfahrt" in Illerbeuren erfuhr eine gründliche Auffrischung - Erläuterungen bei Pfarrfamilienabend">

Artikel: "Königlicher Audienzsaal" erstrahlt in neuem Glanz

25. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Kirchenrenovierung "Mariä Himmelfahrt" in Illerbeuren erfuhr eine gründliche Auffrischung - Erläuterungen bei Pfarrfamilienabend

Illerbeuren | saf | Der Sonntag in Illerbeuren stand im Zeichen der Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" (MZberichtete gestern bereits kurz). "Der neu erstrahlende, königliche Audienzsaal", wie Weihbischof Josef Grünwald die Kirche nach ihrer Innen- und Außenrenovierung nannte, erfreute die Herzen der Kirchgänger.

Dem Festgottesdienst mit dem Weihbischof ging ein Kirchenzug mit Fahnenabordnungen, Musikkapelle und prominenten Gästen, darunter Landrat Hans-Joachim Weirather, voraus. Die Eucharistiefeier wurde vom Kirchenchor Illerbeuren und von der Bläsergruppe der Musikkapelle Kronburg-Illerbeuren musikalisch umrahmt. Am Nachmittag folgte der Pfarrfamiliennachmittag im Gromerhof, an dem der Weihbischof teilnahm.

Ortspfarrer Anton Rollinger bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die etliche Stunden und wertvolle Arbeitskraft in die Renovierung ihrer Kirche investiert haben.

Im voll besetzten Saal zeigte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Reinhold Zeller den Gästen anhand einer Bildprojektion den alten Zustand der Kirche. Die Erläuterungen dazu gaben Kirchenpfleger Peter Gummerum und Thomas Barth vom Architekturbüro Schedel aus Memmingen. Die Renovierungsmaßnahmen seien noch nicht vollständig abgerechnet; die Kosten werden auf etwa 400000 Euro geschätzt.

Laut Gummerum wurde die Planung zur Renovierung im Herbst 2007 vom Architekturbüro Schedel übernommen. Barth war "während der gesamten Baumaßnahme der Ansprechpartner" und "immer an Ort und Stelle", wenn man nach ihm rief.

Die Vorarbeiten hatten Anfang März 2008 mit dem "Entrümpeln" und Säubern des Dachbodens von Kirche und Turm begonnen, damit die Schädlingsbekämpfung und Begasung des Holzwurms durchgeführt werden konnte. Druckreiniger befreiten Turm und Dach von Schmutz, Moos und Flechten. Daraufhin folgte das Entfernen diverser Putzausblähungen und das Auftragen von neuem Putz.

Heiligenfiguren entfernt

Um die Raumschale zu säubern und die Deckenfresken beziehungsweise -gemälde vom Kirchenmaler restaurieren zu lassen, musste der Kirchenraum gänzlich eingerüstet und somit die Einrichtung samt Heiligenfiguren entfernt werden.

Der Kirchenpfleger berichtete von mehreren Handwerksbetrieben, die "gleichzeitig in und an der Kirche arbeiteten". Da der Zahn der Zeit kräftig an den Dachbalken genagt hatte, wurden diese teilweise erneuert. Unter anderem mussten kaputte Glasscheiben und Beleuchtungskörper ersetzt werden. Der Kirchenrestaurator reinigte, in seinem Arbeitsstudio, die komplette Einrichtung und fasste sie neu. Diese Prozedur des Restaurierens konnte er beim Kirchengestühl nur an Ort und Stelle in Angriff nehmen.

Die Bevölkerung zeigt sich stolz auf das auch außen herausgeputzte Schmuckstück mitten im Dorf. Besonders groß ist aber die Freude bei den Gehbehinderten über den speziell für sie umgestaltete Eingangsbereich.