Auf die knappe Finanzlage der Gemeinde wies Oy-Mittelbergs Bürgermeister Theo Haslach bei Bürgerversammlungen in Mittelberg. Petersthal und Maria Rain hin. Am Anfang des Info-Abends in Petersthal wurde dem am Mittwoch plötzlich verstorbenen zweiten Bürgermeister Josef Dietrich gedacht. Vor der Versammlung wurde ein "Vater unser" gebetet (siehe Bericht nebenan).
Haslach wies in seiner eineinhalbstündigen Rede auf knappe Finanzen hin. So gehe man davon aus, dass die Steuerkraft im Jahr 2010 von 2,10 Millionen auf 2,03 Millionen Euro sinken werde. Damit liege Oy-Mittelberg im letzten Drittel der 28 Landkreisgemeinden. Die freie Finanzspanne sei von 762000 Euro im vergangenen Jahr auf 157000 Euro gesunken. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege zum Jahresende bei 1849 Euro.
Größter Ausgabebrocken sei die Volksschule gewesen. Dort gab es zahlreiche Sanierungs-, Umbau- und Isolierungsarbeiten. Auch 2010 werde die Schule Hauptinvestitions-bereich bleiben. Haslach bezifferte die Gesamtkosten auf 2,08 Millionen Euro. Davon seien 1,23 Millionen Eigenmittel, der Rest finanziere sich aus staatlichen Fördermitteln.
Bei der Versammlung im Bürgerhaus Mittelberg fragte ein Einheimischer an, ob das 2001 abgeschaffte "Oy-Mobil" wieder ins Leben gerufen werden könne. Dem Wunsch erteilte Bürgermeister Theo Haslach eine Absage. Allenfalls in ehrenamtlicher Form kann er sich eine Art Bürger-Taxi vorstellen.
Die Verwaltung sei kürzlich auf eine Internetseite aus dem Chiemgau gestoßen. Dort hätten sich Verantwortliche zusammengefunden, um auf ehrenamtlicher Basis Chauffeursdienste zu übernehmen. Haslach: "Innerhalb einer gewissen Struktur könnte ich mir so etwas auch bei uns vorstellen." Interessierte für einen entsprechenden Arbeitskreis könnten sich gerne im Rathaus melden. Ein bezahltes Modell, das es vor Jahren in der Gemeinde gegeben hat, ist für den Bürgermeister nicht mehr denkbar. Schließlich habe das "Oy-Mobil" den Gemeindesäckel jährlich mit rund 50 000 Euro belastet.
Berichte über Versammlungen in Maria Rain und Petersthal folgen