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Klinikzentrale zieht nach Kaufbeuren

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Klinikzentrale zieht nach Kaufbeuren

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    Marktoberdorf/Kaufbeuren (vit). - Die Zentralverwaltung der Kreiskliniken Ostallgäu zieht am 24. Oktober von Marktoberdorf nach Kaufbeuren. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Vorstandsvorsitzendem Rainer Wuttke hervor. Damit rücken die vier Kreiskliniken und das Zweckverbandsklinikum Kaufbeuren vor der Fusion erneut einen Schritt näher zusammen. Auf Nachfrage unserer Zeitung begründet Wuttke den Umzug auch damit, dass in der Kaufbeurer Klinik 'der größte Sanierungsbedarf' bestehe. Wie mehrfach berichtet streben der Kreistag Ostallgäu und der Kaufbeurer Stadtrat eine Fusion ihrer kommunalen Kliniken ab 2006 voraussichtlich in einem Kommunalunternehmen an. Damit kommen die vier Kreiskrankenhäuser (Buchloe, Marktoberdorf, Obergünzburg und Füssen) und das Klinikum Kaufbeuren-Ostallgäu unter ein Dach. Doch schon bevor die fünf Häuser mit knapp 500 Planbetten im Landkreis und 360 in Kaufbeuren juristisch verschmelzen, ist die Zusammenarbeit weit gediehen. Seit Juli ist Kreisklinikmanager Wuttke als Vorstandsvorsitzender auch oberster Verwalter des Klinikums Kaufbeuren. Dort steht ihm als Vorstand Friedhelm Gallinat zur Seite. Wuttke und sein Team leiteten das Gesamtunternehmen bisher von Marktoberdorf aus. Untergebracht ist die Verwaltung im Personalwohnheim. Nun aber zieht Wuttke zusammen mit fünf Mitarbeitern nach Kaufbeuren ans Klinikum in der Dr.-Gutermann-Straße. Lediglich die Personalabteilung und die EDV-Zentrale bleiben in Marktoberdorf. Das örtliche Krankenhaus leitet weiterhin Katja Bittner, die für die Kliniken in Marktoberdorf und Buchloe als Verwaltungsdirektorin fungiert.'Ich bin nun auch in Kaufbeuren verantwortlich und muss näher vor Ort sein', erklärt Wuttke. Angedacht sei schon immer gewesen, in das größte Haus des Klinikverbundes mit der Zentralverwaltung zu ziehen. Denn von fast 30 000 Patienten (Fällen) pro Jahr in den fünf Häusern werden knapp 14 000 in Kaufbeuren behandelt, dem Haus mit der höchsten Versorgungsstufe.

    Jeweils 36 Millionen Umsatz'Es brennt in Kaufbeuren', begrüßen Kreisräte den Wechsel Wuttkes. Denn dieser habe seit 1998 erreicht, dass in drei von vier Kreiskrankenhäusern das Defizit auf null sank. Wuttke sieht in dem Wechsel keine Schwächung des Klinikstandortes Marktoberdorf: 'Das Haus ist gut aufgestellt', lobt er. Diese Einschätzung teilt auch Marktoberdorfs Zweite Bürgermeisterin Uta Brunnhuber. Der Verlust der Zentralverwaltung habe ihr zunächst schon einen Stich versetzt, meint Brunnhuber, die als CSU-Kreisrätin auch dem Ostallgäuer Klinikverwaltungsrat angehört. Doch durch die Fusion biete sich Kaufbeuren als Zentrale an und Wuttke werde dort 'sicher sehr gebraucht', meint sie. Da Marktoberdorf weiterhin eine örtliche Verwaltung der Klinik behalte, schwäche dies den Standort nicht. Wuttke geht derzeit davon aus, dass bei den vier Kreiskliniken bei rund 36 Millionen Euro Umsatz pro Jahr heuer in drei Häusern ein Ergebnis plus/minus null erwirtschaftet wird. Allenfalls werde es um 100 000 Euro hin und her gehen. Lediglich in Füssen sei noch mit einer Million Defizit zu rechnen, das die Kreiskasse belastet. In Kaufbeuren liege der Umsatz ebenfalls bei 36 Millionen Euro. Dort sei für 2005 ein Betriebskostendefizit von 4,2 Millionen Euro prognostiziert. Dafür müssen Stadt Kaufbeuren und Landkreis je zur Hälfte aufkommen. Konkreter könne man diese Zahlen nach den Budgetverhandlungen Ende November abschätzen. Aus Wuttkes Sicht ändere auch die Diskussion um unterschiedliche Fallzahlen in einem Gutachten zum Kaufbeurer Klinikum nichts an der grundsätzlichen Einschätzung: Die Situation sei alarmierend, man müsse sparen, aber den Patienten weiterhin gute Leistungen bieten.

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