Soll ein Vorstandsvorsitzender oder ein Management-Unternehmen künftig das Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren führen? Vor dieser Frage steht der Verwaltungsrat, dem Kaufbeurer Stadträte und Ostallgäuer Kreisräte angehören. Landrat Johann Fleschhut als Verwaltungsratsvorsitzender bestätigte unserer Zeitung, dass er nach einem klaren Verwaltungsratsbeschluss mit einer Management-Firma in Verhandlungen steht. Gleichzeitig steht noch die Vorstellung weiterer Einzelbewerber aus.
Das Kommunalunternehmen wird seit der Fusion des Klinikums Kaufbeuren mit den Kreiskrankenhäusern in Marktoberdorf, Füssen, Buchloe und Obergünzburg von zwei Vorständen geführt. Wie berichtet, wurde der frühere Vorstandsvorsitzende im Sommer 2008 freigestellt. Hintergrund waren zum einen vom Verwaltungsrat nicht genehmigte, riskante Spekulationsgeschäfte, zum anderen eigenmächtige Entscheidungen, die zur vorzeitigen Schließung der Geburtshilfeabteilung in Marktoberdorf führten. Mit dem früheren Vorstandsvorsitzenden habe man sich geeinigt, den Vertrag, der noch bis April 2009 gelaufen wäre, rückwirkend zum Juli 2008 zu beenden, berichtet nun Fleschhut auf Nachfrage. Über mögliche Abfindungen gibt es keine Informationen. Bezüglich der Zinsspekulation laufen mit den Banken Verhandlungen über die Rücknahme.
Der Schaden, der zunächst auf rund 800000 Euro geschätzt wurde, unterliegt Schwankungen am Markt und wird spätestens nach Ablauf der langfristigen Anlagen klar sein. "Wir hoffen aber, dass wir da vorzeitig rauskommen", so Fleschhut.
Seit Juli führt Karl Spindler (65) das Unternehmen. Als Vorstandsvorsitzender sei Spindler in die Gespräche über seine Nachfolge eingebunden, so Fleschhut. Spindler übernahm die Aufgabe mit der Option, bis zur erfolgreichen Suche eines Nachfolgers zur Verfügung zu stehen.
Die Ausschreibung der Unternehmensführung habe gezeigt, dass die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren bezüglich Größe und Struktur für Führungskräfte sehr interessant seien, meint Fleschhut mit Verweis auf die Zahl und Qualität der Bewerbungen. Man habe aber offen gelassen, eine Person oder ein Managementunternehmen mit der Führung der Kliniken und der 1600 Mitarbeiter zu betrauen.

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In beide Richtungen gab es laut Landrat aussagekräftige Bewerber. Nach längerer, kontroverser Diskussion habe der Verwaltungsrat entschieden, weitere Verhandlungen mit einem Managementunternehmen zu führen. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um die Sana AG (München). Durch die Weihnachtsferien, so Fleschhut, seien die Gespräche noch nicht weit gediehen.
Aus Fleschhuts Sicht ist aber auch eine Kombination denkbar. Denn Interims-Manager Spindler, der in früheren Jahren auch als Regionaldirektor für Sana arbeitete, könnte noch für eine Phase der Konsolidierung zur Verfügung stehen. In Kempten und dem Oberallgäu hat man in der Zusammenarbeit mit einer Managementfirma unterschiedliche Erfahrungen gemacht (siehe nebenstehender Artikel).