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Klinik bleibt Akutkrankenhaus für alle

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Klinik bleibt Akutkrankenhaus für alle

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    Pfronten (mic). - Die Konstellation ist einzigartig: Die führenden Ärzte des Pfrontener Krankenhauses, Dr. Johannes Spengler und Dr. Michael Geyer, sind künftig nicht mehr nur für die medizinische Versorgung, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zuständig. Zum 1. Januar macht sich das Haus St. Vinzenz selbständig, neuer Träger ist die 'St. Vinzenz Klinik Pfronten im Allgäu Gmb H'. Gesellschafter sind neben den beiden Ärzten Verwaltungsleiter Dirk Kuschmann sowie die Manager Holger und Hagen Heigel. Auf die Mitarbeiter kommen künftig flexiblere Arbeitszeiten zu, an der medizinischen Versorgung der Patienten soll sich nichts ändern. Weitere Planungen befinden sich noch im Anfangsstadium. Mehr als 100 Jahre war das Krankenhaus Eigentum der Kongregation der Barmherzigen Schwestern. Im Frühjahr hatte der Orden beschlossen, den Betrieb mit 90 Betten abzugeben. Die Schwestern werden jedoch weiter im Krankenhaus tätig sein. Dass sie sich - neben den 160 Krankenhausmitarbeitern - um die Patienten kümmern, betrachten die Ärzte Spengler und Geyer als eine besondere Stärke. 'Die persönliche Atmosphäre wird von unseren Patienten sehr geschätzt.'Einen Vorteil sehen die beiden auch darin, dass Verwaltung und Ärzte als Gesellschafter in einem Boot sitzen: 'Diese Konstellation ist einzigartig, wir arbeiten nicht gegeneinander, sondern miteinander.

    ' So seien es in Pfronten die führenden Ärzte gewesen, die ihren Mitarbeitern klar machten, dass sie sich engagieren müssen, um den Standort zu erhalten. Die Folge: Künftig flexiblere, längere Arbeitszeiten, um die Arbeitsabläufe zu optimieren. Gerüchte von künftigen Schönheitsoperationen und ähnlichem tut Geyer mit einem Lachen ab. 'Viele Patienten tragen Sorge, dass unser Haus mit der Selbständigkeit zur Privatklinik wird. Dem ist nicht so', sagt er. 'Die Klinik war und bleibt ein Akutkrankenhaus für alle.' Die Bereiche, auf die sich die Klinik weiterhin stützen wird, sind: die Grundversorgung der Bevölkerung, die Orthopädische Chirurgie, die Unfallchirurgie sowie die Innere Medizin. In diesem Rahmen will sich das Krankenhaus laut Spengler weiterentwickeln, etwa im Bereich der 'Schlüssellochchirurgie', deren oberstes Ziel die optimale Versorgung der Patienten bei minimalem Eingriff ist.'Im medizinischen Bereich waren wir über Jahre erfolgreich und haben einen guten Ruf, vor allem auch als Knochenkrankenhaus', betont Geyer. Die Frage sei nun, wie die medizinischen Erfolge mit ausreichend Wirtschaftlichkeit kombiniert werden könnten. So soll das ambulante Operieren ausgebaut werden, um den Krankenhausbetrieb effizienter zu gestalten. Zudem will man das Angebot, das über die medizinische Grundversorgung hinausgeht, forcieren. Geplant sind Unterkünfte in der Nähe des Krankenhauses für Familienangehörige von Patienten. Auch setzt das Gesellschafterteam auf eine integrierte Versorgung: Gleich neben der St. Vinzenz Klinik befindet sich eine unabhängige Reha-Klinik. 'Älteren Patienten ist es wichtig, dass sie nach der Akutbehandlung im Ort bleiben können', betont Verwaltungsleiter Kuschmann. Zudem hebt er hervor, dass das Patienten-Einzugsgebiet, das jetzt schon über das Allgäu hinaus reicht, ausgebaut werden soll. Ein erster Schritt: In den nächsten Wochen wird eine Homepage erstellt. Bisher war das Krankenhaus im Internet nicht zu finden.

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