Unternehmen Baustoffwerke Rudolph investieren acht Millionen Euro in Fertigung">

Artikel: Klimadecke hilft beim Sparen

15. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Unternehmen Baustoffwerke Rudolph investieren acht Millionen Euro in Fertigung

Weiler-Simmerbergl jm,pem lDas Baustoffwerk Rudolph hat stark in seine Zukunft investiert. In einer neuen Produktionshalle in Ellhofen hat das Unternehmen mit der Fertigung von neuartigen Klimadecken begonnen. Vertrieben werden sie über die Tochter Con4 AG.

Für die Con4 AG und das Mutterunternehmen Rudolph Baustoffwerke GmbH stehen die Zeichen auf Wachstum. Das Unternehmen investierte für die Herstellung der Klimadecken insgesamt acht Millionen Euro in den Bau einer neuen Produktionshalle. Dort entstand eine komplett neue Fertigungslinie für die bis zu 25 Tonnen schweren Deckenelemente.

Durch den Einsatz von thermoaktiven Fertigteilsystemen lassen sich beim Neubau von Industriebauten sowie Wohn- und Bürogebäuden jährlich in Deutschland mehrere Millionen Tonnen CO2 verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt die Con4 AG. Das Unternehmen hat eine patentierte Klimadecke" entwickelt, die nach unten Strahlungswärme abgibt. Vorteil: Nicht nur der CO2-Ausstoß, sondern auch die Energiekosten sinken.

Das System von Con4 optimiert die herkömmliche Betonkernaktivierung, bei der eine Regulierung der Raumtemperatur mit einer Vorlaufzeit von mindestens acht Stunden möglich ist. Im Unterschied zu normalen Betonkernaktivierungssystemen verfügt die Klimadecke von Con4 nicht nur über eine Betonschale, sondern über zwei Schalen, die wie zwei Toastscheiben die Hülle für einen "Energiespar-Sandwich" bilden. Die beiden Schalen sind über Fachwerkträger miteinander verbunden. Weil die komplette Haustechnik im Hohlraum zwischen den beiden Betonschalen integriert ist, wird kein aufwendiger Bodenaufbau mehr benötigt. "So kann die Strahlungswärme optimal wirken.

Das steigert nicht nur die Behaglichkeit, sondern spart viel Geld, weil die Vorlauftemperatur niedriger gewählt werden kann", erklärt Hans-Jürgen Zech von der Con4 AG.

Durch den geringeren Massebedarf verringern sich auch die Reaktionszeiten beim Heizen oder Kühlen der Decken, sie liegen zwischen 20 Minuten und zwei Stunden. Auf zusätzliche Aggregate, wie Radiatoren, Klimageräte oder Lüftungssysteme kann laut Con4 in der Regel verzichtet werden. "Wir sind erst am Anfang vom Energiesparen. Durch die aktuellen und alle künftigen Verschärfungen der Energie-Einsparverordnungen wird der Druck auf alle Beteiligten immer größer", sagt Zech und spricht von einer "Energiesparlösung von morgen".

Das bestätigt der Bushersteller Evobus in Neu-Ulm, bei dessen neuem Bürogebäude Thermodecken aus Ellhofen zum Einsatz kommen. 80 Prozent der Energie für das fünfstöckige Gebäude wird kostenlos aus der Umwelt bezogen.

In Wien und Düsseldorf

Die Klimadecke spart zudem Raum. Beim Bau des Bürogebäudes der Düsseldorfer Hypothekenbank brachte der Architekt nicht wie ursprünglich geplant sieben, sondern acht Geschosse im Gebäudekomplex unter. Durch die komplette Vorinstallation der Haustechnik in die Decken verkürzt sich laut Con4 die Bauzeit um vier Monate.

Auch im 40000 Quadratmeter großen neuen Wiener Bürogebäudekomplex Marximum kommen die Con4-Klimadecken zum Einsatz. Der Investor verspricht seinen Mietern eine Kosteneinsparung von 20 Prozent. Insgesamt werden im Marximum 40000 Quadratmeter Geschossdecken mit Hilfe der Klimadecke realisiert.

Der fünfteilige Gebäudekomplex mit jeweils neun Geschoßen zählt laut Con4 zu den energiesparendsten Bürogebäuden weltweit. Die Rechnung für den Bauherr ist einfach: Moderne Technik hält die Ausgaben niedrig: Zusammen mit einer sorgfältiger Planung können die Kosten für das Facility (Gebäude) Management deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ermöglichen flexible Grundrisse, abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse, eine Flächeneinsparung von bis zu 20 Prozent.