Kempten (sp). - Packender hätte der Auftritt der deutschen Sportkletter-Elite beim zweiten Wettbewerb der Cup-Serie des Deutschen Alpenvereins (DAV) vor 400 rund Zuschauern begeisternden im Kemptener Engelhaldepark kaum sein können. Im Superfinale - einem Stechen - setzte sich mit Christian Bindhammer (Niederviehbach) der Top-Mann der Szene durch. Bei den Frauen wurde Sarah Seeger (Immenstadt) starke Dritte hinter Damaris Knorr (Ulm) und Marietta Uhden (München). Packender Kletter-Sport in Kempten. Das Finale mit sieben Frauen und acht Männern steigerte sich zu einem wahren Krimi. Überraschend übernahm Timo Preußler (Schwäbisch Gmünd) im Finale der Männer die Führung. Er hinterließ Bindhammer knapp vor dem Ausstieg aus der gut 16 Meter hohen Wand eine schwierige Aufgabe. Und der Spitzenmann der deutschen Kletterszene und Sieger des ersten Cup-Wettbewerbes in Berlin fiel genau an der Stelle ins Seil wie Preußler.
Kinder auf Autogrammjagd Anhand der Video-Aufzeichnung konnte die Wettkampfleitung keinen Sieger bestimmen und schickte Bindhammer und Preußler erneut in die Route. Erneut ging Preußler, Sportsoldat bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Sonthofen, als Erster in die Route und gelangte wieder an denselben Griff wie bereits im ersten Finaldurchgang, bevor er unfreiwillig aus der Wand gehen muss. Bindhammer spielte dann seine Erfahrung aus und erreichte in einer Glanzvorstellung den Ausstieg aus der Route. Die Zuschauer peitschten in ihrer Begeisterung den entfesselten Weltspitze-Kletterer förmlich von Griff zu Griff durch den 'Hexenkessel im Engelhaldepark'. 'Ich kannte die Passagen der Route aus dem ersten Finaldurchgang. Somit wusste ich, wo ich mich voll reinhängen musste und wo ich eher locker durchgehen konnte', so Bindhammer nach dem Stechen, umringt von einer Schar Kinder auf Autogrammjagd.
Stets lachend und gut gelaunt Bei den Frauen kam es diesmal nicht zum Superfinale wie in Berlin. Spannend war es aber allemal, als zunächst Uhden den Ausstieg erreichte. Mit einer tollen Leistung zog Knorr, in Berlin noch Zweite, gleich. Dank der besseren Leistung im Halbfinale stand die stets lachende und gut gelaunte Knorr als Siegerin fest. Eine Glanzvorstellung lieferte Seeger ab. Nach Rang sechs in Berlin stieß sie mit dem 'Heimvorteil' in Kempten auf Rang drei vor und sagte: 'Der untere Teil war technisch anspruchsvoll; der Rest Ausdauersache.' Bei den Junioren wurde Tobias Bauer (Kempten) Achter. In der Jugend B belegte Jan Berner aus Kempten Rang zwei, der Kaufbeurer Maximilian Wörner wurde hier Vierter.