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Kletterer überwintern im bodennahen Bereich

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Kletterer überwintern im bodennahen Bereich

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    Kletterer überwintern im bodennahen Bereich
    Kletterer überwintern im bodennahen Bereich Foto: boxler

    Sport im Freien - dazu braucht es in diesen kalten Herbsttagen jede Menge Überwindung. Im zweiten Teil unserer Serie "Von draußen nach drinnen" waren wir mit dem Kletterer Luis Braun (13) aus Waltenhofen vom Deutschen Alpenverein (DAV) unterwegs.

    Kempten Voller Elan zieht sich Luis Braun (13) aus Waltenhofen an den kleinen Griffen und Tritten die Kletterwand hinauf. Am Boden steht sein Freund Philipp Munkler (14) aus Krugzell und sichert ihn mit einem Seil. Da ruft ihm Luis aus zehn Metern Höhe zu, dass er sich kurz ausruhen muss. "Mir frieren gleich die Hände ab", klagt Luis.

    Immer freitags um 16 Uhr trifft sich die Jugendgruppe der DAV Sektion Kempten-Allgäu am Kletterturm im Engelhaldepark. Doch der heutige Freitag ist der letzte Tag im Jahr, an dem die zwölf Kinder an der frischen Luft die Wand hoch steigen. Die Wintermonate verbringen sie in der "Boulder"-Halle am Kemptener Königsplatz.

    Mit kalten Fingern steht Luis nun am Boden und reibt sich die Hände. "Ist doof, wenn die Finger kribbeln. Ich hatte keine Kraft mehr, mich festzuhalten", sagt er. Seit zweieinhalb Jahren zieht er sich die Wand hoch - und das nicht nur am Turm. "Ich gehe im Sommer gern in die Berge und klettere da", sagt der 13-jährige Schüler.

    Kein Heilmittel gegen kalte Finger

    Die Übergangszeit von der warmen in die kalte Jahreszeit verbringt Luis dann hauptsächlich am Turm. Dort versucht er, sich mit Mütze und Handschuhen ein bisschen warm zu halten. "Sonst gibt es eigentlich keine Tipps gegen kalte Hände", sagt der Waltenhofener, der auch schon mal an einer südbayerischen Meisterschaft teilgenommen hat.

    Nicht nur die kalten Hände sind ein Problem: Auch die Füße frösteln schnell. Beim Klettern sind diese zwar in Bewegung und damit warm, aber wenn der junge Sportkletterer am Boden steht und seinen Freund sichert, ändert sich das schnell. Kletterschuhe sind zwei Größen kleiner als normale Schuhe. "Deshalb ziehen wir sie halb aus, wenn wir sichern. Die drücken sonst so", sagt Luis, der fast barfuß auf dem Teerboden steht.

    Im Winter ist das anders, sagt Kletter-Trainer Robert Kulawiak (35): "In der Halle kann man im Winter sogar im T-Shirt bouldern." So nennen Spezialisten übrigens das Klettern im bodennahen Bereich. "Es ändert sich nur die Art und Weise. Bouldern fordert maximale Kraft, damit die Muskeln, die über den Sommer aufgebaut wurden, nicht wieder verschwinden", sagt der Trainer.

    Eines ist klar: Wer beim Bouldern den nächsten Griff nicht erwischt, fällt wenigstens nicht tief - und kalt ist es auch nicht.

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