Von Sabine Beck |KemptenEin Problem musste Oliver Stiller dann doch ansprechen: «Wir haben nicht genug Würschtle», verkündete der Quartiersmanager von Sankt Mang - mit einem breiten Grinsen. War doch das Würschtle-Problem von gestern Nachmittag ein Beweis dafür, dass die Sankt Manger Anteil nahmen am Beginn eines Projekts, auf das vor allem die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils lange gewartet haben: Auf dem alten BMX-Gelände zwischen Magnusstraße und Elektroschmelzwerk entsteht ein Spielpark. Und für den war gestern Spatenstich.
Die ersten Bagger sind auf dem von Fichten eingesäumten Gelände bereits angerollt, um das Areal für den Bolzplatz, den ersten Bauabschnitt, zu ebnen. Das ist ganz im Sinne des 14-jährigen Benny und seiner Freunde, die natürlich zum Spatenstich gekommen - und sehr zufrieden - waren. «Wir konnten ja mitentscheiden», erinnerte Benny an das Treffen im März, bei dem Kinder und Jugendliche nach ihrer Meinung zum Spielpark gefragt waren. Und Gehör fanden: Eben jenen Bolzplatz, einen Basketballplatz und eine Skateanlage wünschten sich die Jugendlichen und werden das auch bekommen.
Doch noch viel mehr soll auf dem Gelände entstehen, wie Landschaftsplanerin Katrin Helmchen erläuterte. So seien an der Skateanlage auch Pavillons geplant, die vor allem als Mädchentreffs dienen oder zur Bühne umfunktioniert werden können. Sogenannte «Abenteuerinseln» sollen auf dem gesamten Gelände verteilt werden, für die ganz Kleinen werde es natürlich einen Spielplatz geben und der Eingang von der Bahnlinie her zu dem Platz solle als Treffpunkt für Jugendliche gestaltet werden.
Der Stadt, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer, sei es wichtig gewesen, jetzt ein Zeichen zu setzen: nämlich dass es losgeht mit dem Spielpark. Denn viele Bewohner des Stadtteils seien skeptisch gewesen und hätten nicht geglaubt, dass auf dem Gelände tatsächlich bald etwas passiert.
Jetzt ist der Startschuss gefallen für eine Maßnahme, die laut Netzer viel Geld kostet: Allein der Bolzplatz schlägt mit 190000 Euro zu Buche. «Das können wir nur durch die Förderung aus dem Programm Die Soziale Stadt stemmen», sagte Netzer.

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Ein Lied für den besonderen Tag
Quartiersmanager Stiller freute sich, dass es jetzt vorangeht mit dem Spielpark, schließlich hätten die Kinder und Jugendlichen lange darauf gewartet. Und übrigens: Für das Würschtle-Problem fand Stiller schließlich noch eine pragmatische Lösung. Aus dem Wurstkessel bedient wurde nur, wer dem Quartiersmanager nicht weiter als bis zur Hüfte reichte. Schließlich hatten sich die Knirpse eine Stärkung auch verdient. Zur Melodie von «Der, die, das» sangen sie nämlich zum besonderen Anlass «Ein Spielpark».