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Kleine Alpsee-Abenteurer auf Schatzsuche

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Kleine Alpsee-Abenteurer auf Schatzsuche

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    Von Veronika Krull Immenstadt-Bühl Grau wölbt sich der Himmel über dem Wasser, Regenschauer peitschen über das hölzerne Deck, die drei Segel blähen sich im Wind. Doch der Zweimaster zieht unbeirrt seine Kreise, und auch die rund 25-köpfige Besatzung mit Augenklappen, zernarbten Gesichtern und zerfetzten Gewändern grässlich anzuschauen trotzt mit stoischer Miene den Unbilden des Wetters. Hat sie doch ein hehres Ziel vor Augen: den sagenhaften Schatz des Königs Kalimba zu heben Die Matrosen in ihrem furcht erregenden Outfit stammen aber nicht aus dem vorigen Jahrhundert, und sie segeln auch nicht auf einem der Weltmeere. Sie sind vielmehr Teilnehmer der dritten von der Gästeinformation Immenstadt organisierten Piratenfahrt, zu der die Santa Maria Loreto bei Bühl in den Großen Alpsee sticht. Rund 20 Kinder warten an diesem Morgen ungeduldig darauf, dass Oberpirat Jack Sparrow alias Kapitän Kai Rebbert und sein Helfer Ben Gunn (Klaus Quint) die Segel setzen. An Bord sorgen dann Piratenbraut Nancy und ein schwarzer Pirat namens Barbara (von der Gästeinfo) dafür, dass sich die Passagiere schnell wie echte Seeabenteurer fühlen. Da wird zunächst das Schlachtgebrüll geübt, dass die Planken erbeben, bevor die einäugige Piratenbraut mit dem Totenkopf am schwarzen Hut die Schatzsucher auf ihre Aufgabe einschwört. Sie behauptet glaubhaft, Ururenkelin des gefürchteten Seepiraten Schlitzauge zu sein, der es sein Lebtag nicht geschafft hat, den legendären Schatz des Königs Kalimba zu finden. Was natürlich heute gelingen soll.

    Doch zuvor gilt es einige Prüfungen abzulegen. So lernen die Nachwuchspiraten wie echte Seeleute erst einmal, auf dem Schiff rechts (steuerbord) von links (backbord) zu unterscheiden. Eifrig knüpfen sie aus Seilresten Achter- und Kreuzknoten, um dann mit wildem Geheul die schwarze Piratin an den Mast zu fesseln. Allerdings erst, nachdem der Versuch von Jack Sparrow im bürgerlichen Leben Segelschullehrer an der Wassersportschule Oberallgäu fehlgeschlagen war, die aufsässige Barbara den Fluten des Alpsees zu übergeben. Doch die böse Geschichte nimmt ein gutes Ende, da sich die schlaue Gefangene mit dem Versprechen auf leckeren Schiffszwieback freikaufen kann: Schokoplätzchen, von Maden zerfressen und Spinnweben überzogen, was den tapferen Piraten aber nicht den Appetit verdirbt. Nach etwa einer Stunde Fahrt ertönt plötzlich aufgeregtes Geschrei: Flasche im Wasser gesichtet. Ben Gunn mit dem aparten Totenkopf am Ohr gelingt es, die Buddel an Bord zu hieven, in der sich natürlich eine Schatzkarte befindet. Nach einigem Rätselraten ist klar: Der Schatz liegt am Ufer, unweit der Anlegestelle. Die Piraten können es kaum erwarten, wieder an Land zu kommen. Unter der kundigen Führung von Nancy und Barbara ist das Ziel bald erreicht: das Strandcafé und eine alte Holzkiste, gefüllt mit Goldklumpen und ein paar Naschereien für die Abenteurer vom Alpsee. Piratenfahrten finden wieder in den Sommerferien vom 30. Juli bis zum 10. September statt jeweils freitags um 11 Uhr.

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