Nicht schlecht. Obwohl der Gitarrist Thomas Kleemaier an diesem Abend mit Willy Astor in der Kultbox und Bodo Wartke im Kornhaus namhafte Konkurrenten hat, ist sein Auftritt im Wirtshaus Valentin ausverkauft. Eine gute Nachricht für die vielen Fans, die keine Karten bekamen: Der Kemptener Gitarrenvirtuose gibt am 30. Januar ein Wiederholungskonzert.
Seit knapp 40 Jahren spielt Thomas Kleemaier Gitarre. Grund für ihn, sein Publikum mitzunehmen auf eine Erinnerungsreise, zu der auch Blues- und Ragtimestücke oder etwa der Fingerpicking-Klassiker "Freight Train" gehören.
Bilderreiche Geschichten
Doch Kleemaier ist mittlerweile in einer anderen "gitarristischen Welt" zu Hause. Er hat die Techniken der Fingerstyle-Heroen wie Leo Kottke, John Renbourn, Alex De Grassi, Woody Mann oder Peter Finger eingehend studiert und daraus einen eigenen Stil entwickelt. Zu hören ist dies auf so fabelhaften, bilderreichen Instrumentalstücken wie Segonzac, Paolo? oder Sunday Mornings, in denen er kleine stimmige Geschichten erzählt und das Publikum verzaubert.
Manchmal wünscht man sich freilich, dass er seine virtuose Technik etwas zurücknimmt, dass er die ruhigen Momente seiner Kompositionen intensiver auskostet und etwas gelassener Stimmungen am Schwingen hält. Bei einigen Stücken wird Kleemaier von dem Kemptener Blues-Harp-Virtuosen Hans Penzoldt begleitet, mit dem er auch das Duo "4th Chord" bildet. Herausragend, prickelnd und perfekt gerät beispielsweise ihre Gitarren-Mundharmonika-Fassung des Joe-Zawinul-Klassikers "Mercy Mercy Mercy". Ein feiner Abend für Freunde gehaltvoller Gitarrenmusik.

Neuer Schwung, alte Stärken
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Wiederholungskonzert im Wirtshaus Valentin am Freitag, 30. Januar (20 Uhr), Karten unter Telefon 0831/14252.