Nicht unerwartet, dafür aber ganz klar formuliert kommt das "Nein" der Schwangauer CSU zu den Füssener Plänen für eine Umgehungsstraße: Das sei "ökologischer Wahnsinn", heißt es in einer Pressemitteilung. Bei einer Vorstandsitzung haben sich die gesamte CSU-Gemeinderatsfraktion und die Schwangauer CSU-Führungsspitze klar gegen die seit einigen Wochen im Füssener Stadtrat diskutierte Variante einer Umgehungsstraße auf den ökologisch wertvollen Flächen der Schwangauer Lechauen ausgesprochen.
"Wir wehren uns gegen eine Schwangau-seitige Trassierung, die nur Füssen nützt und Schwangau belastet. Die von den Füssener Stadträten diskutierten Planspiele zerstören die Natur und belasten den Menschen", erklärte der CSU-Ortsvorsitzende Heinz Böhling. Der allerletzte Rest der Lechauen mit Brutplätzen für seltene Vogelarten wie den Eisvogel und mit wertvollen Biotopen solle einfach zubetoniert werden - dagegen wehre man sich ganz entschieden.
Auch andere Umgehungsvarian-ten, die die Schwangauer Kulturlandschaft zerschneiden würden, kommen für die CSU nicht in Betracht.
"Wir lassen doch nicht den Verkehr um Schwangau herum leiten, um ihn uns dann von der anderen Seite wieder ins Dorf herein zu holen", brachte Fraktionssprecher Peter Helmer deutlich zum Ausdruck. Außerdem hätten die Füssener Straßenplaner noch vor einigen Jahren selbst die Möglichkeit gehabt, auf eigenem Grund eine ortsnahe Umgehung für ihre Stadt entlang des Weidachs zu verwirklichen. Bürgermeister Reinhold Sontheimer sieht eine Lösung nur in einer weiträumigen Umgehung (B 17 neu), die auch die Nachbargemeinden Halblech und Steingaden entlasten würde. Auch für ihn wird es keine Füssener Umgehungsstraße auf Schwangauer Grund geben.
Überrascht war die Schwangauer CSU-Spitze darüber, dass Füssens Bürgermeister Paul Iacob zwar von ausgestreckter Hand spricht, aber seiner Nachbargemeinde noch keinen offiziellen Antrittsbesuch gemacht habe. Anstatt zuerst mit allen zuständigen Abgeordneten zu reden, wie auf der jüngsten Bürgerversammlung in Hopfen zu hören war, sollte Iacob doch zunächst den Kontakt zur Gemeinde Schwangau suchen, heißt es in der Pressemittelung. Ein Gespräch über so wichtige Nachbarschaftsthemen wie die Verkehrssituation und die Wasserversorgung wäre dringend vonnöten.
