Marktoberdorf | af | In ein Lichtermeer wird sich Marktoberdorf heute Abend verwandeln. Zumindest dann, wenn alle Personen kommen, die für den Erhalt des Krankenhauses unterschrieben haben. An die 9000 Unterstützer finden sich in den Listen, die im Marktoberdorfer Rathaus abgegeben wurden.
Nach der Schließung der Geburtshilfe zum Ende dieses Monats machten sich Befürchtungen breit, dies könne erst der Anfang gewesen sein. Angst macht sich auch breit, dass möglicherweise weitere Abteilungen folgen. Das, so hieß es vielfach in der Bevölkerung und bei Kommunalpolitikern, mindere nicht nur den Stellenwert Marktoberdorfs als Kreisstadt, sondern vor allem auch die medizinische Versorgung und damit die Lebensqualität der Bevölkerung.
Als Folge dessen verabschiedete der Stadtrat eine sieben Punkte umfassende Resolution.
Unter anderem sollen danach die Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie auf jeden Fall an der Marktoberdorfer Klinik angesiedelt bleiben, die Bereiche Wundzentrum, Rheumatologie, Diabetologie und Handchirurgie gestärkt werden und keine Verlagerung der Urologie ans Klinikum Kaufbeuren erfolgen. Diesem Katalog schlossen sich auch die Umlandgemeinden an.
"Das Krankenhaus Marktoberdorf wird sterben - werden Sie Notarzt" ist die daraus resultierende Unterschriftenaktion überschrieben. Dass nicht nur die Marktoberdorfer Bevölkerung so zahlreich unterschrieben hat, wertet Stadtrat Eugen Kögel als positives Zeichen. Angesichts dessen erwartet er heute Abend von Landrat Johann Fleschhut ein "klares Bekenntnis zum Erhalt des Krankenhauses".
Außer vielen Privatpersonen haben zahlreiche Verbände und Organisationen ihre Teilnahme an der Lichterdemonstration angekündigt. Auch seitens der Gemeinde Lengenwang gibt es einen offiziellen Aufruf, sich daran zu beteiligen. Die Lengenwanger bilden um 20 Uhr am Feuerwehrhaus Fahrgemeinschaften. Sie stoßen dann zu den anderen Gruppen, die sich an der Berufsschule in Marktoberdorf versammeln. Von dort aus setzt sich der Zug gegen 20.30 Uhr in Bewegung. Etwa um 21.30 Uhr soll der Stapel an Unterschriften an den Landrat überreicht werden.
Teilnehmer an der Demonstration werden gebeten, Lichter und Lampen mitzubringen sowie Warnwesten zu tragen.