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Artikel: Klare Regeln für den Partyspaß der Jugendlichen

6. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
ralf lienert

Festwoche Neuer Zapfenstreich festgelegt

Kempten | sh | Noch zweimal schlafen, dann beginnt die fünfte Kemptener Jahreszeit, die Allgäuer Festwoche. Für viele Eltern heißt das, schon jetzt wieder Diskussionen mit dem Nachwuchs zu führen: Wann ist für wen Zapfenstreich auf der Festwoche? In diesem Jahr soll es auf diese Frage eine klare Antwort geben. Denn Stadt, Polizei und Jugendamt haben sich gemeinsam auf neue Regeln für jugendliche Besucher verständigt - damit künftig jeder weiß, wann Schluss ist mit dem Partyspaß zwischen Stadtpark und Zelt. Generell, so erklärte Festwochenleiter Heinz Buhmann bei der Vorstellung des Festwochen-Sicherheitskonzepts, soll ein besonderes Augenmerk auf den Jugendschutz gelegt werden - vom Einlass bis hin zum Alkoholausschank. Schwierig sei bislang vor allem eine eindeutige Linie dabei gewesen, wie lange Jugendliche sich auf dem Festwochengelände aufhalten dürfen.

Deshalb, so erklärte Ordnungsamtsleiter Thomas Schuhmaier, habe man sich einmal bei anderen Großveranstaltungen umgesehen - etwa bei der Wiesn. Und dort sei man fündig geworden, weshalb man die Münchner Regeln einfach für die Allgäu-Metropole übernahm. Damit sich alle an die Vorgaben halten, wollen Jugendamt und Polizei gemeinsam kontrollieren. Natürlich unangekündigt, wie Jugendamtsleiter Matthias Haugg erläuterte.

Und was ist sonst noch neu? Die Höhe der Zäune, denn die Polizei will laut Inspektionsleiter Michael Keck das Überklettern der Absperrungen besser verhindern. Festgehalten wird indessen an alten Regeln wie etwa dem Grundsatz, das Gelände bei Überfüllung zu schließen. Dabei gilt: Wenn die Tore zu sind, dann bleiben sie es. Auf einen späteren Einlass brauche kein verhinderter Festwochengänger zu hoffen.

Anders als beim Bierzelt, das bei Überfüllung laut Brauhaus-Marketingleiterin Karin Siegert nur vorübergehend geschlossen wird. Und warum stellt man nicht einfach ein zweites Bierzelt auf, wenn dort immer so riesiger Andrang herrscht? Weil das, da sind sich Stadt und Polizei einig, die Situation nicht verbessern würde. Schließlich sind die Menschenmassen (bis zu 14000 Besucher pro Abend) auch ohne Zeltdach über dem Kopf auf dem Freigelände vorhanden. Für ein weiteres Zelt müsste das Gelände daher ausgeweitet werden - und das sowie eine weitere Steigerung der Besucherzahlen will bei den Verantwortlichen niemand.

Was ist noch wichtig? Jede Menge Überlegungen für den Ernstfall wie Unwetter oder eben Überfüllung, so Stephan Rudolph vom Amt für Katastrophenschutz. Wobei - und das wäre allen am liebsten - diese Pläne am besten dort blieben, wo sie derzeit sind: in der Schublade.