Von Walter Müller |ErkheimMit der CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer aus Ingolstadt griff in der Erkheimer Verbandshalle eine hochkarätige Politikvertreterin in den Landtagswahlkampf im Unterallgäu ein.
Wie Staatsminister Josef Miller betonte, kam mit Haderthauer eine Vertreterin des Wahlkreises mit der geringsten Arbeitslosenrate Bayerns, um nachzuschieben, "meine Heimat kommt gleich an zweiter Stelle, erreichbar über Autobahn, aus der Luft und leider nicht zu Wasser".
Nach schmissigen Weisen der "Westerheimer Zigeunermusik" und Heimatklängen des Bauernchores erfolgte der Einzug der Politprominenz vor rund 150 Besuchern in die Festhalle. Dass die bayerische Regierungspartei die absolute Mehrheit "unbedingt will und braucht", stellte Haderthauer unumwunden fest: "Wer mit anderen erst um Details verhandeln muss, der kann keine klare Linie verfolgen." Diese Linie sieht sie bei der CSU gegeben.
Und wer ihr beispielsweise mit den doch nicht so ganz guten bayerischen Ergebnissen der Pisa-Studien kommt, der erfährt von Haderthauer, dass "das gar so hochgelobte Finnland" eine Jugendarbeitslosigkeit von 10,7 Prozentpunkten aufweise - "in Bayern sinds 2,7 Prozent". Überhaupt braucht Bayern nach ihrer Überzeugung praktisch ausgebildete Fachkräfte, "die haben doch wesentlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt".
Das System der beruflichen Bildung werde, so beklagte Haderthauer, bei allen internationalen Vergleichen leider nicht berücksichtigt, weil es nicht verstanden werde: "Aber da kommen beispielsweise bis zu 70 Prozent unserer beruflichen Lehrer her!" Ein Betreuungsgeld für junge Eltern könne faktisch nur über die absolute Mehrheit durchgesetzt werden.
Dabei sieht die Generalsekretärin eine absolute Verunglimpfung dieser Familien aus den übrigen Parteien - "auch der CDU" -, die unterstellten, dass direkt geleistetes Betreuungsgeld nicht für die Kinder ausgegeben würde. "Für ein Kind unter drei Jahren fallen mir viele wichtige Dinge ein, aber schulische Bildung ist da noch nicht das Wichtigste!"
Die CSU-Forderung nach verpflichtenden Deutschkenntnissen für jeden Schulanfänger erläutert Haderthauer: "Woher kommt denn das Unvermögen, einen Hauptschulabschluss zu erreichen, wenn während der ersten Schuljahre der Lehrer gar nicht verstanden wurde?"
"Bayerns Interessen vertreten"
Bayerns Interessen im Bund und in Europa zu vertreten, dazu ist nach ihrer Meinung ohnehin nur die CSU in der Lage. Anderen Parteien, meinte die Rednerin, wäre es doch nur recht, wenn Bayern in vielen Bereichen seinen Spitzenplatz verlöre.