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Kinderland mit Engeln und Sternen

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Kinderland mit Engeln und Sternen

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    Von Christine Rothauscher|KemptenWie lange dauert es noch bis Weihnachten? Wie oft müssen wir schlafen, bis wir die Geschenke bekommen? So fragen Kinder seit über hundert Jahren. Wie als Antwort auf diese Fragen der Adventskalender entstand, wie er sich immer aufs Neue wandelte, zeigt eine Ausstellung im Allgäumuseum. Die Regensburger Sammlerin Esther Gajek stellt darin rund 200 Adventskalender vor: von selbstgebastelten Formen um 1850 bis zu den vielfältigen Varianten der Gegenwart.

    Wer am Samstag durch das große Eingangstor des Kornhauses spazierte, musste erst einmal kräftig blinzeln und überlegen, ob er wirklich von einem himmlischen Wesen empfangen wurde. Doch auch auf den zweiten Blick verschwand die Erscheinung nicht - ein lächelnder Engel stand mitten im Foyer des Allgäu-Museums, umgeben von Kerzenlicht und himmlisch duftenden Weihnachtsplätzchen.

    Mit ausgebreiteten Armen zeigte die Himmelsbotin den Weg in ein vorweihnachtliches Kinderland, in dem es von Engeln, Christbäumen und Sternen nur so wimmelte. Das romantische zauberhafte Geschehen fand auf Bildern von rund 200 Adventskalendern statt. Auf dem einen purzelten dutzendweise lockige Engel aus einem Himmelstor, gleich daneben lachte ein halbmeter großer Patchwork-Nikolaus die kleinen und großen Besucher an. Und seine Besitzerin hatte dazugeschrieben: 'Jedes Jahr fülle ich seine 24 Nikolaustaschen mit Nougat, Plätzchen oder Bayern-Losen'.

    Zum Schmunzeln gab es auf dem Weg durch die Ausstellung immer aufs Neue Grund: Hier grinste von einem wandhohen Adventskalender Mickymaus als verkleideter Nikolaus in den Saal, dort trabte ein Osterhase mit Nikolausbart durch eine verschneite Winterlandschaft.

    Wen wundert es da, dass sich die Buben und Mädchen fast die Nasen platt drückten vor den dicht bestückten Kalender-Vitrinen. Aber auch Darstellungen, die zum Nachdenken anregten, ließen die Besucher inne halten: zwei Soldaten, die im Schnee um ein Tannenbäumchen herumstanden, sind zu sehen und zahlreiche Exponate aus der ehemaligen DDR, die 'Vorweihnachtskalender' heißen ohne eine Spur christlichen Motiven.

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