Festival "Vielsaitig" Noten werden mit Wachsmalstiften zu Bildern - Doppelte Kreativität beim Kinderkonzert mit "wandelnder Galerie"">

Artikel: Kinder malen Musik

27. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Festival "Vielsaitig" Noten werden mit Wachsmalstiften zu Bildern - Doppelte Kreativität beim Kinderkonzert mit "wandelnder Galerie"

Von Werner Hacker |FüssenDas Kinderkonzert im Museum gibt dem Festival "Vielsaitig" Jahr für Jahr eine besonders heitere Note. Wieder mit viel Freude dabei waren auch heuer das Verdi-Quartett, der stets freundliche Moderator Thomas Rabenschlag und so viele Buben und Mädchen wie nie zuvor. Sehr gut ist das Kinderkonzert immer besucht, aber diesmal spielte die Musik vor einer rekordverdächtigen Kulisse.

Des Rätsels Lösung ergab sich erst beim Malen und hier bei den ersten "Künstlerinterviews". Von Benjamin Brittens Komposition "Simply Symphony" ("simply" heißt "einfach") nach dem Hörgenuss zum eigenen schöpferischen Tun angeregt, griffen die auf dem Boden knienden Kinder zu den Wachsmalstiften. Das Gehörte in ein Bild umzusetzen, lautete die von Rabenschlag vorgeschlagene gar nicht mal so einfache Aufgabe.

Die achtjährige Theresia Straka findet eine tolle Lösung. Sie zeichnet einen Mann, der auf einem Kiesweg spazieren geht. "Das macht Geräusche", erklärt sie den Betrachtern. Wie Theresia sind auch Peter Spicker und noch einige andere Kinder in Oberammergau zu Hause. "Wir machen hier Zeltlager", verrät der Bub. Seine Zeichnung zeigt eine E-Gitarre.

"Die Symphonie kann man lauter spielen", meint er zu dem, was sein Bild sagen soll. André Prag von "Wir für Kinder" ist der Betreuer der Gruppe. Er erzählt: "Eigentlich war ein Museumsbesuch geplant. Das holen wir nach. In das Kinderkonzert des Festivals sind wir heute ganz zufällig geraten."

Töne im "Wettlauf"

Ihren Enkel Thaddäus Burger dagegen hat die Oma in seinem Elternhaus mit wenigen Worten von der "guten Idee" begeistern können. Der Neunjährige aus Nesselwang ging mit ihr gern zum Kinderkonzert, hörte sich die Musik an und malte, was er sich bei den munter gezupften Tönen vorgestellt hat: einen "Wettlauf".

Stolz zeigen alle kleinen Picassos die in kurzer Zeit geschaffenen Gemälde. Sie bewegen sich dabei wie in einem besonders langsamen Tanz im Kreis. Eine "wandelnde Galerie", die in den höchsten Tönen bewundert wird.