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Kinder heißen neues Mohrenbüble willkommen

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Kinder heißen neues Mohrenbüble willkommen

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    Von Jutta Martin|ObergünzburgMit einem bunten Kinderfest haben die Obergünzburger die Rückkehr ihres Mohrenbübles gefeiert. Seit 1865 ziert das beliebte Wahrzeichen den Marktbrunnen vor der Martinskirche, doch die Betonfassung aus dem Jahr 1920 musste vor kurzem abgenommen werden. Den neuen, wesentlich haltbareren Bronzeguss ermöglichte die Unterstützung der Obergünzburger Gewerbetreibenden.

    Engagement der Gewerbetreibenden

    Wie deren Vertreter Rudolf Osterberger sagte, sei es für die Gewerbetreibenden eine Tradition, die Renovierung des Mohrenbübles zu übernehmen. Dies hätten sie bereits 1920 getan, als die ursprüngliche Figur aus Holz ersetzt werden musste. Bürgermeister Lars Leveringhaus dankte im Namen der Marktgemeinde für das ehrenamtliche und finanzielle Engagement, ohne das die Renovierung nicht hätte durchgeführt werden können. Hermann Knauer begrüßte die vielen Kinder stilgerecht als Gemeindediener mit Uniform und Seehundschnauzbart, um sie in das Geheimnis des Obergünzburger Mohrenbübles einzuweihen. Immerhin verdankt sich die Figur einem historischen Irrtum, der statt der Heiligen Hildegard einen Mohrenkopf ins Ortswappen gebracht hatte. Als man das Missverständnis bemerkte, wurde das Wappen geändert - aber ihre geliebte Brunnenfigur wollten die Obergünzburger unbedingt behalten.

    Die offizielle Segnung des neuen Mohrenbübles durch die Pfarrer Johannes Huber und Friedrich Martin begleiteten die Mädchen und Buben des Kindergartens Kleine Strolche mit eigens einstudierten Liedern. Kräftig unterstützt wurden sie dabei von ihrer Leiterin Annerose Frank.

    Alte Figur jetzt im Heimatmuseum

    Mit einer Mohrenkopfsemmel wurden anschließend alle Kinder in den Spielenachmittag entlassen, bevor die Steinmetzfamilie Rudolph schweres Gerät auffuhr, um den Bronzemohr endgültig auf seinen Sockel zu heben. Für die Familie war dies eine Ehrensache. Denn es war Ferdinand Rudolph gewesen, der 1920 gemeinsam mit Maurermeister Beck das alte Mohrenbüble in Zement gegossen hatte. Dieses wandert jetzt ins Heimatmuseum.

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