Von Silvia Reich-Recla |KimratshofenMal ehrlich gesagt: Chorkonzerte sind in der Regel kein Straßenfeger. In Kimratshofen schon. Zumindest wenn es dazu Leckeres aus der heimischen Küche gibt, das so verführerisch klingt wie "La Luna" oder "Sternenflug" und an liebevoll gedeckten Tischen serviert wird.
Zweimal gabs in der Alten Post in Kimratshofen > kombiniert mit >, die Küchenchef Ingo Kischel mit einem Kollegen zubereitete. Für die Lieder zeichnete Lilo Naumann verantwortlich. Die 54-Jährige ist aber nicht nur Chorleiterin (Intermezzo in Kimratshofen, ChoraMi in Kempten), nein sie ist auch die Ideengeberin des musikalischen und kulinarischen Menüs, das an zwei Tagen über 250 Besucher anlockte, beide Male restlos ausverkauft war.
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Was lockte die Massen an? >, sagt der 36-jährige Thomas B. aus Kimratshofen. Beatrice Fladner (46) und ihre Mutter Käthe Marie (74) aus Legau kennen eine der Sängerinnen und finden die Kombination eine wirklich >. Und die Geschwister Roman und Anita Walz (24 und 20) aus Kimratshofen sind der Meinung, >.
Ein Nachtwächter läutet die Gesangsstücke, die Tanzeinlagen, die Rezitationen und die Musikdarbietungen ein.

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Die > (Matthias Klar am Piano) ist genauso zu hören wie Simon and Garfunkels > in der Version von > mit Begleitung der Band > oder > aus dem Musical Cats (ChoraMi). Rund 30 kurze Darbietungen finden Gefallen und in der Präsentationspause mischen die Chormitglieder beim Bedienen mit: Zu acht laufen sie jeweils ein, alle mit einer blauen Schürze, und servieren gleichzeitig (es gibt fünf Gänge). Das gefällt den Besuchern. Sie klatschen. Besonders viel Beifall bekommen die servierenden Männer.
Zwei dieser singenden > sind Nico Fromligt (21) und Franz Würzner (49) aus Kimratshofen. Sie freuen sich, dass alles klappt, und sind sich einig, dass solche Abende auch dem Zusammenhalt in der Chorgemeinschaft dienen. Sängerin Ulrike Wolf sinniert: >
Das kommt oft vor in den fünf Stunden. Chorleiterin und Ideengeberin Lilo Naumann hat deshalb auch Grund zur Freude: > Ihre Absicht war es, auf dem Land Kunst und Kulinarisches zusammen zu bringen. Das locke schließlich in der Großstadt München. Warum sollte es also in Kimratshofen nicht auch klappen? Die Wiggensbacherin sprach den Wirt der > an. Und als dieser > war, habe sie weitere rund 80 Mitwirkende, darunter 60 Chormitglieder, zum Mitmachen angeregt.
So teuer wie in München war der Abend für die Besucher freilich nicht, weit unter 30 Euro zahlten sie. >, mutmaßt deshalb auch Küchenchef Kischel. Er hofft jedoch, dass der Abend den Bekanntheitsgrad des Gasthofes, der auf regionale Produkte setzt, stärkt und neues Leben in die > bringt. Wann und ob es eine Neuauflage von > gibt, steht jedoch noch nicht fest.